Hamburg (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz sieht die Gefahr einer Eskalation nach dem Hamas-Überfall auf Israel.

"Es besteht die Gefahr, dass es dort einen Flächenbrand geben kann", sagte Scholz am Mittwochabend in den ARD-Tagesthemen. "Die Aufgabe von uns allen ist es, dafür zu sorgen, dass genau das nicht geschieht", fügte er hinzu. Er kündigte umfangreiche diplomatische Bemühungen an, auch um die Freilassung der von der radikal-islamistischen Organisation genommenen Geiseln zu erreichen.

Am Donnerstag empfängt Scholz dazu auch den Emir von Katar, Tamim bin Hamad bin Khalifa Al Thani, der bisher enge Kontakte zur Hamas-Organisation pflegte. Er habe zudem mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi gesprochen und werde auch den türkischen Präsidenten Tayyip Recep Erdogan kontaktieren, sagte Scholz. Sein Sprecher verwies auch auf eine Unterredung mit dem algerischen Präsidenten Abdelmadjid Tebboune am Mittwoch.

In der Frage der Geiseln müsse man sehr diskret handeln, betonte der Kanzler. Die Bundesregierung hatte bestätigt, dass die radikal-islamistische Hamas neben anderen Ausländern auch deutsche Staatsangehörige aus Israel als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt hat. Die Hamas hat damit gedroht, Geiseln zu ermorden, sollten bei israelischen Vergeltungsschlägen palästinensische Zivilisten getötet werden.

(Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)