BERLIN (dpa-AFX) - Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat nach dem Scheitern des Brexit-Abkommens im britischen Parlament vor einem ungeordneten Austritt Großbritanniens aus der EU gewarnt. "Die EU ist gut beraten, dem Vereinigten Königreich die Zeit einzuräumen, die erforderlich ist, zu einer Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung und im Parlament zu kommen", sagte Kramer am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Fest steht aber auch: Eine Neufassung des Austrittsvertrags steht nicht zur Disposition."

Das Abstimmungsergebnis im Unterhaus zeige in aller Deutlichkeit, dass in der Brexit-Frage die britische Regierung in keine Richtung eine Mehrheit im Parlament habe. "Das Parlament selbst ist sich ausschließlich einig in der Ablehnung des jetzigen Austrittsvertrags." Um einen ungeordneten Brexit zu vermeiden, sei daher aus britischer wie aus europäischer Sicht eine Denkpause dringend erforderlich. Kramer fügte hinzu: "Ich wünsche dem Vereinigten Königreich, dass es angesichts der eigenen Zerrissenheit in dieser Frage den Wert eines streitbaren, aber vereinten Europas erkennt."/hoe/DP/he