BERLIN/SCHWERIN (dpa-AFX) - Angesichts des bevorstehenden Brexits befürchten die Agrar-Staatssekretäre der Bundesländer Absatzrückgänge beim Handel mit landwirtschaftlichen Produkten. Nach der Januar-Amtschefkonferenz zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin sagte Mecklenburg-Vorpommerns Staatssekretär Jürgen Buchwald am Donnerstag, er erwarte, dass sich die Bundesregierung mit Nachdruck dafür einsetze, die negativen Folgen für Landwirte, Fischer, für die Holzindustrie und die Ernährungswirtschaft auf ein möglichst geringes Maß zu reduzieren. Zuvor hatte bereits die Fischereiwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns auf voraussichtliche Einbußen bei der Heringsfischerei in britischen Gewässern verwiesen.

Auf Anregung Mecklenburg-Vorpommerns diskutierten die Staatssekretäre weitere Probleme der Fischerei, darunter den Generationswechsel, die Überalterung der Flotte in der Haupt- und Nebenerwerbsfischerei sowie die Auswirkungen klimatischer Veränderungen auf die Fischbestände. Das gefährde die Binnen-, Küsten- und Kutterfischerei erheblich, sagte Buchwald. Die Festlegung neuer Fangquoten brauche höchste Sensibilität.

Insbesondere die Aalfischerei dürfe keine größeren Einschränkungen erfahren. Vielmehr müssten europaweit wirksame Aalmanagementpläne umgesetzt, das 2018 ausgelaufene Exportverbot für Aale unbefristet verlängert und die Aal-Besatzmaßnahmen ausgedehnt werden. Außerdem forderte er die Bundesregierung auf, gegenüber der EU auf einem Plan zur Unterbindung des Schmuggels mit Glasaalen zu bestehen.

Die Amtschefs baten den Bund außerdem, die Verkaufserlöse alter Fischereifahrzeuge der Küsten- und Kleinen Hochseefischerei steuerfrei zu stellen, wenn das Geld in die Anschaffung neuer Fischereifahrzeuge investiert werde. Dies gelte bereits für die Binnenschifffahrt./ubs/DP/he