FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwoch in etwa auf Vortagesniveau gehalten. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1222 US-Dollar, nachdem sie am Morgen kurz unter 1,12 Dollar gefallen war und sich dann schnell wieder erholt hatte. Am Dienstag war der Eurokurs bis auf 1,1276 Dollar geklettert und hatte damit den höchsten Stand seit Februar 2022 erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,1255 Dollar festgesetzt.

Zur Wochenmitte richtet sich die Aufmerksamkeit auf Inflationszahlen aus Großbritannien und aus der Eurozone. Im gemeinsamen Währungsraum fiel die Teuerung zwar auch im Juni deutlich. Die von der EZB besonders beachtete Inflation ohne Energie und Lebensmittel aber stieg an - und das sogar deutlicher als bisher bekannt.

Vor diesem Hintergrund wird von der EZB auf der Ratssitzung in der kommenden Woche eine abermalige Zinsanhebung erwartet. Unklar ist jedoch, ob die Leitzinsen in der drauflegenden Sitzung im September erneut angehoben werden. Denn am Dienstag hatte sich der eigentlich für seine besonders straffe geldpolitische Haltung bekannte niederländische Notenbankchef Klaas Knot erstaunlich vorsichtig geäußert. Seiner Meinung nach ist eine Zinsanhebung nach Juli "allenfalls eine Möglichkeit".

Während der Euro nicht deutlich auf die frischen Inflationszahlen aus der Eurozone reagierte, geriet das britische Pfund zu allen anderen wichtigen Währungen unter Druck. In Großbritannien hat sich der Preisauftrieb im Juni unerwartet deutlich abgeschwächt. Dies könnte die Neigung der britischen Zentralbank zu weiteren Zinsanhebungen dämpfen. Höhere Zinsen beflügeln in der Regel eine Währung - und umgekehrt./la/bgf/jha/