Das Pfund Sterling erreichte am Dienstag den höchsten Stand gegenüber dem Euro seit vier Monaten. Unterstützt wurde es von Anzeichen, dass die britische Wirtschaft sich gut hält und die Bank of England die Zinsen wahrscheinlich später als ihre Konkurrenten senken wird.

Der Euro fiel bis auf 85,48 Pence und damit auf den niedrigsten Stand seit Anfang September und notierte zuletzt 0,12% niedriger bei 85,53 Pence.

Im Vergleich zum Dollar notierte das Pfund wenig verändert bei $1,2711.

Die Stimmung gegenüber der britischen Wirtschaft hat sich "allgemein verbessert", so die Analysten von Monex Europe.

"Sterling-Long-Positionen eignen sich am besten auf einer Relativwertbasis gegenüber zyklisch schwachen Währungen (d.h. Euro und Kanadischer Dollar), die seit Jahresbeginn bereits mehr als ein Prozent abgeworfen haben", fügten sie hinzu.

Daten vom Dienstag zeigten, dass Großbritannien im Dezember ein geringeres Haushaltsdefizit als erwartet verzeichnete, was möglicherweise Spielraum für Steuersenkungen in einem für März geplanten Haushalt eröffnet.

Die wichtigste mittelfristige Frage für die britische Währung ist, ob die Bank of England bei den Zinssenkungen hinter der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank zurückbleiben wird und um wie viel.

Die EZB-Sitzung am Donnerstag könnte einige Anhaltspunkte liefern. Es wird keine Änderung der Zinssätze erwartet, und die Aufmerksamkeit wird sich darauf richten, wie stark die Beamten den Markterwartungen einer EZB-Zinssenkung bereits im April entgegentreten.

Die Märkte schätzen die Wahrscheinlichkeit, dass die BoE im Mai mit einer Zinssenkung beginnen wird, auf etwa 50 %, obwohl dies auch für die Bank, die sich besorgt über die hartnäckige Inflation geäußert hat, zu früh sein könnte.

"Damit ein Lockerungszyklus bereits im Mai beginnen kann, muss vieles richtig laufen, insbesondere inmitten einer immer noch aggressiven Bank of England, die sich mehr auf spätzyklische Variablen wie das Lohnwachstum und die Dienstleistungsinflation konzentriert", so die Analysten der Deutschen Bank.

Der Yen war nach einer Sitzung, in der die Bank of Japan ihre extrem lockere Geldpolitik beibehielt, volatil, aber die Märkte nahmen Signale auf, dass ein Ende der Negativzinspolitik näher rückt.

Das Pfund notierte zuletzt stabil bei 188,11 Yen und damit knapp unter dem Höchststand der vergangenen Woche von 188,91 Yen, der den höchsten Stand seit 2015 markierte.