KAMPALA/DARESALAAM (awp international) - Pläne für den umstrittenen Bau einer gut 1440 Kilometer langen Öl-Pipeline von Uganda nach Tansania in Ostafrika sind am Dienstag trotz massiver Kritik von Klima- und Umweltschützern weiter fortgeschritten. Tansanias Aufsichtsbehörde für Energieversorgung (EWURA) habe die Baugenehmigung für die rund 80 Prozent der Leitung erteilt, die durch Tansania verlaufen soll, teilte die Mineralölbehörde Ugandas auf Twitter mit. Dem geplanten Start des 3,3 Milliarden Euro teuren Bauvorhabens im November stehe nun nichts mehr im Weg, hiess es. Auch die Pipeline bestätigte die Bewilligung.

Ende Januar hatte Uganda schon offiziell seine erste Ölbohranlage in Betrieb genommen und den Bau der Pipeline auf ugandischer Seite genehmigt. Klimaaktivisten kritisieren das unter anderem vom französischen Konzern Total geplante Projekt seit Monaten als "Beispiel kolonialer Ausbeutung". Mit im Boot ist auch das chinesische Unternehmen China National Offshore Oil Corporation (CNOOC).

Das Öl soll mit der Pipeline von Feldern in der Nähe des Albertsees im Westen Ugandas durch Tansania bis zum am Indischen Ozean gelegenen Hafen von Tanga gebracht und von dort verschifft werden. Total hofft auf eine Fördermenge von 230 000 Barrel Rohöl pro Tag. Ein Barrel entspricht 159 Litern. Die Leitung führt durch Nationalparks und andere schützenswerte Naturräume. Umweltschützer warnen vor einer Verschmutzung ugandischer Seen und einer möglichen Zerstörung der Lebensräume seltener Tierarten./kpa/DP/he