NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben sich am Donnerstag wenig bewegt und damit die starken Verluste vom Vortag vorerst gestoppt. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 65,43 US-Dollar. Das ist ein Cent weniger als am Vorabend. Der Preis für US-Rohöl der Sorte WTI stieg um zehn Cent auf 59,71 Dollar.

Zur Wochenmitte hatte eine Entspannung der Iran-Krise einen starken Preiseinbruch am Ölmarkt ausgelöst. Die Ölpreise waren jeweils um mehrere Dollar gefallen, nachdem US-Präsident Donald Trump im Konflikt mit dem Iran moderatere Töne angeschlagen hatte.

Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank sprach von einem "bemerkenswerten Stimmungsumschwung". Am Markt habe sich die Meinung durchgesetzt, dass es im Iran-Konflikt vorerst keine militärische Antwort der USA auf den jüngsten iranischen Raketenangriff geben werde. Mittlerweile liegen der US-Ölpreis und der Preis für Nordsee-Öl wieder jeweils auf dem Niveau, das sie vor der gezielten Tötung eines ranghohen iranischen Generals durch das US-Militär in der vergangenen Woche hatten.

Darüber hinaus habe die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA für "zusätzlichen Abgabedruck" gesorgt, sagte Experte Fritsch. Wie bereits am Vortag gemeldet wurde, waren die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche überraschend um 1,2 Millionen Barrel gestiegen. Steigende Ölreserven belasten in der Regel die Ölpreise./jkr/jsl/mis