FRANKFURT (dpa-AFX) - Der großangelegte Transport deutscher Goldreserven aus dem Ausland in die Tresore der Bundesbank kommt weiter voran. Im vergangenen Jahr seien 210 Tonnen des Edelmetalls von ausländischen Lagerstellen zum Hauptstandort der Bundesbank nach Frankfurt verlagert worden, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung der Notenbank. "Seit Ende vergangenen Jahres ist Frankfurt mit annähernd 1403 Tonnen Gold vor New York unsere größte Lagerstelle", sagte Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele. Das entspricht 41,5 Prozent der gesamten deutschen Goldreserven.

Im Verlauf des vergangenen Jahres wurden nach Angaben der Bundesbank rund 110 Tonnen aus Paris und knapp 100 Tonnen aus New York nach Frankfurt transportiert. Seit Beginn der Verlagerung deutscher Goldreserven wurden insgesamt 366 Tonnen aus den Tresoren der US-Notenbank in New York und der Banque de France in Paris nach Frankfurt gebracht. Das entspricht etwas mehr als die Hälfte der zu verlagernden Menge.

Die Bundesbank versicherte, dass es sich bei den transportierten Goldmengen auch tatsächlich um die deutschen Goldreserven handelt. Beim Eintreffen der Transporte in Frankfurt seien alle Goldbarren einer "vollständigen Eingangskontrolle und Echtheitsprüfung" unterzogen worden, die bisher "keine Beanstandungen bezüglich Echtheit, Feingehalt und Gewicht der Barren ergaben".

Bevor die Bundesbank 2013 mit der Verlagerung des Edelmetalls aus Paris und New York begann, lagerte nur ein knappes Drittel ihres Goldschatzes in heimischen Tresoren. Bis 2020 sollen schrittweise 300 Tonnen Gold von der US-Notenbank Fed und die gesamten 374 Tonnen bei der Banque de France nach Frankfurt überführt werden.

2012 war in Deutschland eine öffentliche Debatte über die Sicherheit der deutschen Goldreserven im Ausland entbrannt, die in den Jahren des deutschen Wirtschaftswunders als Bezahlung hoher Überschüsse im Außenhandel in den Besitz der Bundesbank übergingen. Im vergangenen Jahr hatte die Bundesbank erstmals eine umfassende Liste aller in ihrem Besitz befindlichen Goldbarren veröffentlicht, die künftig einmal im Jahr aktualisiert werden soll./jkr/bgf