HOBART (dpa-AFX) - Im australischen Hobart verhandeln ab Montag Staaten erneut über die Ausweisung von drei großen Meeresschutzgebieten in der Antarktis. Die Jahrestagung der Antarktis-Kommission CCAMLR dauert zwei Wochen. Die Schutzgebiete sollen in der Ostantarktis, im Weddellmeer und in den Gewässern der Antarktischen Halbinsel entstehen. Wegen des Widerstands von Russland und China ist ein Durchbruch bisher gescheitert - zuletzt im Juni bei einer CCAMLR-Sondersitzung zu dem Thema in Santiago de Chile.

Um Fortschritte zu erzielen, braucht es die Zustimmung aller 27 Mitgliedstaaten, da alle Entscheidungen einstimmig getroffen werden müssen. Experten sagten im Vorfeld, es sei ein Skandal, dass der Ausbeutung der Antarktis Vorrang vor ihrem Schutz eingeräumt werde.

Auch strengere Auflagen für die Krillfischerei stehen wieder auf der Agenda. Die winzigen Krebstiere werden massenhaft gefangen, um daraus etwa Öl und Fischfutter zu machen - allerdings sind sie für das fragile Ökosystem der Antarktis mit Tieren wie Walen und Pinguinen extrem wichtig. Das "Übereinkommen über die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis" (CCAMLR) wurde 1980 ins Leben gerufen. Die Tagung dauert bis zum am 27. Oktober./cfn/DP/he