NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag an den schwachen Wochenauftakt angeknüpft und sind weiter gesunken. Bis zum Mittag haben die Notierungen die leichten Verluste aus dem frühen Handel ausgeweitet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 61,04 US-Dollar. Das waren 53 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 70 Cent auf 55,11 Dollar.

Marktbeobachter erklärten die sinkenden Ölpreise mit einer Kursstärke des Dollar, der zuletzt etwas an Wert gewonnen hat. Da Rohöl auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, machen Kursgewinne der amerikanischen Währung den Rohstoff in Ländern außerhalb des Dollarraums tendenziell teurer, was die Nachfrage bremst.

Belastet werden die Ölpreise seit Wochenbeginn durch Äußerungen aus Russland. Vizeenergieminister Pavel Sorokin hatte sich am Montag verhalten zu der Möglichkeit weiterer Förderkürzungen durch den Erdölverbund Opec+ geäußert. Einige Experten halten eine solche Maßnahme noch in diesem Jahr für unumgänglich.

"Wir gehen davon aus, dass Russland letztendlich einer Verlängerung zustimmen wird", sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Das Land dürfte die Maßnahme unterstützen, da auch die Regierung in Moskau nicht an einem Absturz der Ölpreise interessiert sei. Der Löwenanteil der Kürzungen dürfte nach Einschätzung des Commerzbank-Experten ohnehin von Saudi-Arabien getragen werden./jkr/bgf/fba