Knapp behauptet- Zurückhaltung hat an der Wall Street vor wichtigen Zahlen und Daten geherrscht. Die Indizes verbuchten kleine Verluste. Der Entzug der Spitzenbonitätsnote "AAA" durch die Ratingagentur Fitch war noch immer ein zentrales Thema, auch wenn der erste Schrecken vorüber ist. Konjunkturseitig entsprachen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe den Erwartungen. Die weiteren Konjunkturdaten zeichneten kein einheitliches klares Bild. Derweil ging die Bilanzsaison in eine neue heiße Phase, wobei die interessantesten Quartalsausweise erst nach der Schlussglocke erwartet werden. Dann werden unter anderem Amazon.com und Apple ihre Zahlen vorlegen. Schon am Mittwoch nach Börsenschluss haben Qualcomm und Paypal über den Geschäftsverlauf berichtet. Qualcomm (-8,2%) verbuchte im dritten Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang und gab einen enttäuschenden Ausblick. Die Zahlen von Paypal (-12,3%) überzeugten nicht in allen Punkten. Positiv wurden die Zahlen von Hasbro (+1,1%) aufgenommen, obwohl der Spielzeughersteller in seinem Ausblick vor einer möglichen Umsatzminderung durch die Streiks von Schauspielern und Drehbuchautoren in Hollywood gewarnt hat. Der Ölkonzern Conocophillips (-0,5%) enttäuschte im zweiten Quartal mit Umsatz und Gewinn, wofür das Unternehmen Preisrückgänge verantwortlich machte. Allerdings förderte Conocophillips Rekordmengen an Öl und hob den Ausblick an.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,89         -0,4          4,89           46,7 
5 Jahre                  4,29         +5,1          4,24           29,2 
7 Jahre                  4,25         +8,0          4,17           28,2 
10 Jahre                 4,18         +9,4          4,09           29,9 
30 Jahre                 4,30        +12,1          4,18           32,8 
 

Während sich Aktien wenig bewegten, ging es mit den Anleiherenditen weiter aufwärts. Als Folge der Ratingabstufung werden die USA höhere Zinsen zahlen müssen, was die Schuldenaufnahme verteuert.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Do, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0955        +0,0%     1,0949         1,0950   +2,3% 
EUR/JPY           155,97        -0,0%     156,05         155,75  +11,1% 
EUR/CHF           0,9577        +0,0%     0,9576         0,9570   -3,2% 
EUR/GBP           0,8605        -0,1%     0,8613         0,8612   -2,8% 
USD/JPY           142,39        -0,1%     142,53         142,26   +8,6% 
GBP/USD           1,2731        +0,1%     1,2712         1,2714   +5,3% 
USD/CNH           7,1872        +0,1%     7,1804         7,1729   +3,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        29.192,27        -0,2%  29.237,17      29.206,44  +75,9% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar drehte leicht ins Minus, nachdem er am Mittwoch nach den starken ADP-Daten deutliche Gewinne eingefahren hatte. Der Dollarindex sank um 0,1 Prozent.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          81,75        81,55      +0,2%          +0,20   +3,7% 
Brent/ICE          85,30        85,14      +0,2%          +0,16   +3,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Ölpreis legte zu, nachdem Saudi-Arabien - einen Tag vor der Opec+-Konferenz am Freitag - mitgeteilt hat, dass es die einseitig beschlossenen Fördermengenkürzungen um einen Monat verlängern werde. Die Kürzungen sollen demnach auch im September noch gelten und könnten danach abermals verlängert oder ausgebaut werden. Saudi-Arabien hat die tägliche Fördermenge mit Beginn des Monats Juli um 1 Million Barrel reduziert. Die Verlängerung war weithin erwartet worden, einige Analysten hatten aber mit einer Aussetzung gerechnet, nachdem der Ölpreis zuletzt kräftig gestiegen war.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.936,59     1.934,09      +0,1%          +2,51   +6,2% 
Silber (Spot)      23,57        23,58      -0,0%          -0,01   -1,7% 
Platin (Spot)     920,48       919,00      +0,2%          +1,48  -13,8% 
Kupfer-Future       3,90         3,90      -0,1%          -0,00   +2,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Nach der jüngsten Schwäche tendierte der Goldpreis seitwärts.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

INNENPOLITIK USA

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat bei seiner Anhörung im Prozess wegen seiner Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol erwartungsgemäß auf nicht schuldig plädiert.

SARTORIUS

hat Florian Funck mit Wirkung zum 1. April 2024 zum Chief Financial Officer (CFO) und Mitglied des Vorstands bestellt. Er tritt die Nachfolge von Rainer Lehmann an, mit dem Anfang Mai 2023 auf seinen Wunsch hin ein Ausscheiden aus dem Vorstand zum Ende Oktober 2023 vereinbart worden war, wie der Laborausrüster mitteilte.

VONOVIA

hat im zweiten Quartal den operativen Gewinn EBITDA sowie den Umsatz leicht gesteigert und dabei unter anderem von Synergien durch die Integration der Deutsche Wohnen profitiert. Der Group FFO, aus dem sich die Dividende speist, blieb nahezu stabil. Unter dem Strich führte eine Portfolioneubewertung zu einem deutlichen Verlust. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Wohnimmobilienkonzern bei Umsatz, EBITDA und FFO. Der DAX-Konzern hat angesichts der starken Anstiege bei Energie- und Baukosten sowie der hohen Zinsen die Investitionen deutlich zurückgefahren. Die Finanzierung sei bis Ende 2024 gedeckt, der Konzern habe ein neues Portfolio identifiziert, das sich für den Einstieg einer Joint-Venture-Minderheitsbeteiligung durch einen Investor eigne. Für das zweite Quartal wurden folgende Eckdaten bekannt gegeben (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und FFO je Aktie in Euro, Bilanzierung nach IFRS):


.                                BERICHTET 
2. QUARTAL                      2Q23  ggVj   2Q22 
Gesamtumsatz                   1.495   +1%  1.473 
EBITDA bereinigt total           681   +1%    677 
Ergebnis nach Steuern         -2.024    --  1.812 
Ergebnis nach Steuern/Dritten -1.956    --  1.693 
Ergebnis je Aktie              -2,34    --   2,32 
FFO                            502,2 -0,3%  503,5 
FFO je Aktie                    0,62   -2%   0,63 
 

CARL ZEISS MEDITEC

hat in den ersten neun Monaten wegen teils langer Lieferzeiten und hoher Investitionen eine deutlich rückläufige Rendite verzeichnet. Für das laufende Geschäftsjahr ist der Medizintechnik-Konzern nun pessimistischer: Bei der EBIT-Marge soll nun das untere Ende der bisher genannten Bandbreite von 17 bis 20 Prozent erzielt werden. Nach neun Monaten lag die operative Rendite bei nur 16,2 Prozent nach 20,7 Prozent im Vorjahr. Der Umsatz soll im Geschäftsjahr 2022/23 per Ende September wie geplant bei ungefähr 2,1 Milliarden Euro liegen. In den abgelaufenen neun Monaten stieg der Umsatz um gut 13 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Das operative Ergebnis (EBIT) sank dagegen spürbar auf 245 Millionen von 276 Millionen Euro. Der Gewinn pro Aktie habe von Gewinnen aus Währungssicherungsgeschäften profitiert und stieg auf 2,29 von 2,14 Euro.

LANXESS

Der Spezialchemiekonzern hat im zweiten Quartal angesichts einer weltweit schwachen Nachfrage in vielen Kundenindustrien einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und operativem Ergebnis verbucht, die Markterwartungen aber leicht übertroffen. Der MDAX-Konzern hatte bereits im Juni vor den schwachen Zahlen gewarnt und die Prognose gesenkt. Lanxess reagierte nun mit einem Aktionsplan, um die Kosten zu senken und sich effizienter aufzustellen. Für das zweite Quartal wurden folgende Eckdaten bekannt gegeben (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):


.                                  BERICHTET  PROG  PROG 
2. QUARTAL                        2Q23  ggVj  2Q23  ggVj  2Q22 
Umsatz                           1.778  -11% 1.721  -14% 1.999 
EBITDA*                            107  -58%   103  -59%   253 
EBITDA-Marge*                      6,0    --   6,0    --  12,7 
Ergebnis nach Steuern/Dritten**    -16    --   -17    --    91 
Ergebnis je Aktie**              -0,19    -- -0,20    --  1,05 
Ergebnis nach Steuern/Dritten***  -145    --    --    --    48 
Ergebnis je Aktie***             -1,68    --    --    --  0,56 

* vor Sondereinflüssen

** vor Sondereinflüssen, aus fortzuführendem Geschäft

*** aus fortzuführendem Geschäft


FREENET

hat im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn gesteigert sowie die Jahresprognose bestätigt. Das Telekomunternehmen wiederholte sein Ziel, im Geschäftsjahr 2025 ein EBITDA von mindestens 520 Millionen Euro zu erreichen sowie einen Free Cashflow von mehr als 260 Millionen Euro. Im laufenden Jahr soll das EBITDA wie angekündigt 480 bis 500 Millionen Euro erreichen und der Free Cashflow 250 bis 270 Millionen Euro. Das soll sich auch in einer steigenden Dividende je Aktie ausdrücken, nachdem für 2022 1,68 Euro gezahlt worden waren. Dem Umsatz im ersten Halbjahr erhöhte Freenet um 2,7 Prozent auf 1,270 Milliarden Euro. Das EBITDA gab das Unternehmen mit einem Plus von 5,7 Prozent auf 254,6 Millionen Euro an. Der Free Cashflow wuchs um 5,5 Prozent auf 131,5 Millionen Euro. Wesentlich für die erhöhte Profitabilität waren gestiegene Serviceumsätze und eine insgesamt in Relation zum Wachstum stabile Gemeinkostenbasis. Der Bestand an Abonnenten wuchs in den ersten sechs Monaten um 242,7 Tausend auf 9.285,2 Tausend. Für das zweite Quartal wurden folgende Eckdaten bekannt gegeben (Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Bilanzierung nach IFRS):


.                            BERICHTET  PROG PROG 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

August 04, 2023 01:33 ET (05:33 GMT)