Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:03 Uhr) +++++


INDEX                         Stand       +-  %         +-% YtD 
E-Mini-Future S&P-500      4.491,50       -0,2%          +14,3% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.484,25       -0,3%          +37,5% 
Euro-Stoxx-50              4.242,25       -0,6%          +11,8% 
Stoxx-50                   3.935,66       -0,7%           +7,8% 
DAX                       15.713,46       -0,4%          +12,9% 
FTSE                       7.389,49       -0,7%           -0,2% 
CAC                        7.206,10       -0,7%          +11,3% 
Nikkei-225                33.241,02       +0,6%          +27,4% 
EUREX                         Stand  +/- Punkte  +/- Punkte YtD 
Bund-Future                  131,40          0%           +1,14 
 

+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++


ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               86,35        86,69         -0,4%          -0,34  +10,3% 
Brent/ICE               89,71        90,04         -0,4%          -0,33   +9,3% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               33,78        34,45         -1,9%          -0,67  -57,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.926,62     1.926,11         +0,0%          +0,51   +5,6% 
Silber (Spot)           23,47        23,55         -0,3%          -0,08   -2,1% 
Platin (Spot)          921,35       931,00         -1,0%          -9,65  -13,7% 
Kupfer-Future            3,80         3,83         -0,8%          -0,03   -0,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Die Ölpreise geben einen kleinen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. Auslöser waren Berichte, wonach Saudi-Arabien und Russland ihre Förderkürzungen verlängern wollen. Brent war erstmals seit November wieder über die Marke von 90 Dollar je Barrel geklettert. Die dreimonatige Verlängerung ist länger als die einmonatige, die viele Analysten erwartet hatten, aber Saudi-Arabien fügte hinzu, dass man die Kürzungen monatlich überprüfen werde, was sich nicht so sehr von dem unterscheidet, was sie bisher getan haben, bemerkt Callum Macpherson, Leiter der Rohstoffabteilung bei Investec. Dennoch sei das Signal, das Saudi-Arabien aussende, wichtig - dass die Kürzung standardmäßig beibehalten werde.

+++++ AUSBLICK AKTIEN USA +++++

An der Wall Street dürfte sich zur Wochenmitte die negative Tendenz fortsetzen. Belastungsfaktor sind die zuletzt gestiegenen Anleiherenditen, die ihre erhöhten Niveaus aktuell behaupten, und der kräftige Ölpreisanstieg vom Vortag, der die Inflationssorgen wieder aufleben ließ. "Die gedrückte Stimmung an den Märkten hält an, und es ist kaum ein Stimmungsaufheller in Sicht, da die Ölpreise hoch bleiben und die Inflationsängste wieder zunehmen", sagt Susannah Streeter, Head of Money and Markets bei Hargreaves Lansdown. Für einen Impuls könnten auch die anstehenden US-Konjunkturdaten sorgen. Zudem folgt am Abend (MESZ) dann noch das Beige Book der US-Notenbank. Bei den Einzelwerten verliert die Amazon-Aktie vorbörslich 0,7 Prozent. Wie das Wall Street Journal mit Bezug auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, hat der Konzern der Wettbewerbsbehörde keine Zugeständnisse angeboten, um Kartellklagen beizulegen. Dies ebne den Weg für eine Klage gegen Amazon, was die Behörde noch in diesem Monat plane.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++


-US 
    14:30 Handelsbilanz Juli 
          PROGNOSE: -68,0 Mrd USD 
          zuvor:    -65,5 Mrd USD 
 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (2. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE:   51,0 
          1. Veröff.: 51,0 
          zuvor:      52,3 
 
    16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe August 
          PROGNOSE: 52,5 Punkte 
          zuvor:    52,7 Punkte 
 
    20:00 Fed, Beige Book 
 
    22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API) 
 

+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

Leichter - Die Stimmung gilt als etwas "verhagelt" nach der überraschenden Verlängerung der Förderkürzung durch Saudi-Arabien am Vortag. Zudem ist der September als schwacher Aktienmonat bekannt. Den Euro-Stoxx-50 belasten die hoch gewichteten Finanzwerte, deren Branchen-Index mit 1,5 Prozent Minus einer der Hauptverlierer ist. Knapp im Plus sind nur die Telekom-Werte mit 0,2 Prozent. Hier treibt das Plus von 1,0 Prozent bei Telefonica, nachdem Saudi Telecom einen Anteil erworben hat. Im Fokus stehen im weiteren Tagesverlauf US-Daten. Am Abend legt zudem die US-Notenbank ihr Beige Book zur wirtschaftlichen Entwicklung vor. Der Absturz der Auftragseingänge in Deutschland um 11,7 Prozent im Juli zum Vormonat lässt Volkswirte kalt. Die schwankungsanfälligen Großaufträge "wirbeln das Zahlenwerk mächtig durcheinander", betont Thomas Gitzel von der VP Bank. Unter Druck stehen die konsumnahen Aktien. Der Branchen-Index der Konsumgüter fällt um 1,0 Prozent. Die Fülle schwacher Konjunkturdaten bei gleichzeitig weiter hoher Inflation weist auf eine immer weiter schrumpfende Kaufkraft der Konsumenten. Untermauert wird dies von aktuellen Retail-Daten aus der Eurozone: Hier ist der Umsatz im Einzelhandel um 0,2 Prozent im Juli gefallen und hat damit das leichte Plus vom Vormonat wieder ausradiert. Vonovia stemmen sich mit plus 1,4 Prozent gegen den Markt. Hier stützen Kreiseberichte über Verkaufsvorbereitungen eines großen Portfolios an Wohnungen in Norddeutschland. Für rund 18.000 Wohnungen könnten rund 3 Milliarden Euro erzielt werden. Die Entscheidungen zur Index-Zusammensetzung stehen vor allem bei den kleineren Aktienwerten im Blick: So profitieren Energiekontor mit 0,1 Prozent Aufschlag vom Aufstieg in den TecDAX. Sie erhalten den Platz von Eckert & Ziegler, die um 2,3 Prozent fallen. United Internet legen um 2,7 Prozent zu. Sie kommen in den MDAX und profitieren damit vom Rauswurf von Krones. Der Maschinenbauer notiert nach einem ersten Abrutscher nun 0,3 Prozent im Plus. Die Änderungen finden nach dem großen Verfalltag mit Wirkung zum 18. September statt.

+++++ DEVISEN +++++


DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 8:05 Uhr  Di, 17:02 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0745        +0,2%        1,0729         1,0709   +0,4% 
EUR/JPY                158,31        -0,0%        157,82         158,14  +12,8% 
EUR/CHF                0,9561        +0,3%        0,9540         0,9521   -3,4% 
EUR/GBP                0,8559        +0,3%        0,8530         0,8529   -3,3% 
USD/JPY                147,34        -0,2%        147,10         147,68  +12,4% 
GBP/USD                1,2554        -0,1%        1,2578         1,2555   +3,8% 
USD/CNH (Offshore)     7,3055        +0,0%        7,3097         7,3092   +5,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             25.719,34        -0,0%     25.729,05      25.700,77  +54,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Dollar behauptet seine Vortagesgewinne. Auch der Euro hat sich auf seinem niedrigeren Niveau stabilisiert und notiert bei 1,0745 Dollar. Devisenanalystin You-Na Park-Heger von der Commerzbank attestiert dem Euro aktuell einen schweren Stand. Die Zweifel darüber, ob die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik weiter straffen werde, nähmen scheinbar zu. Sie verweist auf taubenhafte Kommentare von EZB-Vertretern wie jene von Chefvolkswirt Philip Lane.

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

Uneinheitlich - Die Stimmung an den ostasiatischen Börsen und in Sydney ist auch am Mittwoch noch geprägt gewesen vom deutlich gesunkenen Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor. Er unterstrich die maue Lage der chinesischen Konjunktur. Andererseits wartet Peking aber mit immer neuen Konjunkturstimuli auf und insbesondere Unterstützungsmaßnahmen für den mit Finanzproblemen kämpfenden Immobiliensektor des Landes. In Japan legte der Nikkei-225 weiter zu. Er wurde erneut unterstützt vom schwachen Yen, weil sich damit die Exportchancen japanischer Unternehmen verbessern. Vor diesem Hintergrund gehörten die exportempfindlichen Autowerte zu den größeren Gewinnern. Zu den teils sehr festen Immobilienaktien in Hongkong verwiesen Marktteilnehmer auf mehr als verdoppelte Immobilienverkäufe in Schanghai und Peking am vergangenen Wochenende, nachdem in der Vorwoche weitere Erleichterungen für Immobilienkäufer beschlossen worden waren. Dazu sorgte ein Bericht für Kauflaune, wonach Peking neue Maßnahmen zur Stützung des Sektors ergreifen könnte. Wie die staatliche "Securities Times" schreibt, sind die Maßnahmen zur Beschränkung des Erwerbs von Wohneigentum und der Vergabe von Immobilienkrediten "veraltet". Country Garden schossen um 18,8 Prozent nach oben. Evergrande, die erst seit kurzem wieder gehandelt werden nach monatelanger Aussetzung, haussierten um 62,9 Prozent. Aufwärts ging es in der gesamten Region für Aktien aus dem Ölsektor angesichts des weiter steigenden Ölpreises.

+++++ CREDIT +++++

Weiter mit einer leichten Tendenz zur Ausweitung zeigen sich auch am Mittwoch die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Anleihen. Dies spiegele aber überwiegend nur den Anstieg der längerlaufenden Renditen, die bearishe Kurvenversteilerung dauere hier weiter an. Durch die Rally im Ölpreis sei dies noch verstärkt worden, heißt es von der Commerzbank. Dazu geselle sich kurzfristig der Einfluss vom bevorstehenden Kontraktwechsel bei den Fixed-Income-Futures. Neue Risikofaktoren für den Kreditmarkt seien aber nicht aufgetaucht, heißt es im Handel: Der Markt agiere weiter "auf Sicht" und hangele sich von einem Konjunkturdatum zum nächsten.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

September 06, 2023 07:08 ET (11:08 GMT)