Kabul (Reuters) - Die in Afghanistan herrschenden Taliban werfen Pakistan vor, bei zwei Luftangriffen auf afghanisches Territorium acht Menschen getötet zu haben.

Bei den Opfern handle es sich um drei Kinder und fünf Frauen, teilte ein Sprecher der radikal-islamischen Regierung in Kabul am Montag mit. Sie seien in den an Pakistan grenzenden Provinzen Chost und Paktika getötet worden. Der Sprecher verurteilte die Angriffe als Verletzung der Souveränität Afghanistans. Sicherheitskräfte der Taliban hätten an der Grenze mit Angriffen auf pakistanische Soldaten auf die Luftangriffe reagiert, teilte das Verteidigungsministerium in Afghanistan mit.

Das pakistanische Außenministerium erklärte, es seien Anti-Terror-Einsätze in der Grenzregion auf afghanischem Boden vorgenommen worden. Um welche Art Einsätze es sich handelte, ließ die Regierung in Islamabad offen. Allerdings hieß es weiter, nach einem Angriff auf einen pakistanischen Militärposten am Samstag sei die militante Gruppe Hafis Gulf Bahadur Ziel des Einsatzes gewesen.

Vorausgegangen sind mehrere Angriffe von Extremisten in Pakistan, etwa am Samstag, als militante Unbekannte sieben Sicherheitskräfte töteten. Pakistan hat erklärt, dass diese Angriffe von afghanischem Boden aus gestartet worden seien. Solche Angriffe hätten in den vergangenen Monaten zugenommen, viele seien von den pakistanischen Taliban (TTP) ausgegangen und würden von afghanischem Boden aus verübt. "In den vergangenen zwei Jahren hat Pakistan der afghanischen Übergangsregierung wiederholt seine ernsthafte Besorgnis über die Anwesenheit von Terrorgruppen zum Ausdruck gebracht", erklärte das pakistanische Außenministerium.

Die Taliban in Kabul weisen die Vorwürfe zurück. "Pakistan sollte Afghanistan nicht für mangelnde Kontrolle, Inkompetenz und Probleme auf seinem eigenen Territorium verantwortlich machen", sagte ihr Sprecher.

(Bericht von Mohammad Yunus Yawar und Charlotte Greenfield, geschrieben von Christian Rüttger, Sabine Ehrhardt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)