Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte die Sitzung vom Donnerstag erneut mit leicht tieferen Kursen eröffnen. Damit würde die seit letztem Freitag anhaltende Schwächephase weiter gehen. Laut Händlern haben zuletzt die Sorgen um die weitere Zinsentwicklung in den USA wieder deutlich zugenommen. An der Wall Street wurden denn auch am Mittwoch starke Wirtschaftsdaten von den Anlegern negativ aufgenommen. Der am Mittwochabend vom Fed veröffentlichte Konjunkturbericht "Beige Book" habe derweil keine weiteren Hinweise auf die künftige Zinspolitik gegeben, hiess es.

Am Markt stelle man sich auf einen möglicherweise längeren Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank ein, sagte ein Händler. Signale für bald fallende Zinsen in nächster Zeit gebe es jedenfalls keine. Neben der US-Notenbank Fed werden in den nächsten Wochen auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) über ihre weitere Zinspolitik entscheiden, was die Nervosität an den Finanzmärkten zusätzlich erhöhe, wie es heisst. Im Tagesverlauf stehen in Europa Wachstumszahlen aus dem Euroraum auf der Agenda - Daten also, welche die EZB und auch Investoren genau anschauen dürften. Auch die am Nachmittag erwarteten wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt in den USA dürften auf Interesse stossen.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert um 08.15 Uhr 0,05 Prozent tiefer auf 10'919,38 Punkten. Grössere Ausschläge auf Ebene Einzeltitel gibt es keine.

Wichtige News gibt es am frühen Morgen keine. Aus dem SMI-Bereich hat sich einzig Nestlé gemeldet. Der Westschweizer Nahrungsmittel-Herstelle übernimmt eine Mehrheit am brasilianischen Premium-Schokoladenhersteller Grupo CRM. Auch wenn die Nestlé-Aktie (+0,2%) vorbörslich etwas höher notiert, ist nicht davon auszugehen, dass die Transaktion der Aktie einen grösseren Schub geben wird. Das Nestlé-Papier dümpelt mit zuletzt gut 104 Franken weiterhin in der Nähe des Mitte August erzielten Jahrestiefstkurses (102,78).

Am Vortag waren vor allem die beiden Luxusgüter- und Uhrenwerte Richemont und Swatch deutlich unter Druck gestanden. Dies nach Aussagen des Richemont-Präsidenten, wonach die hartnäckige Inflation langsam auch auf die gut betuchten Konsumentinnen und Konsumenten durchschlage. Die am Morgen veröffentlichten schwachen Aussenhandelszahlen Chinas werden wohl ebenfalls keine Euphorie auslösen, wie die erneut leicht tiefer gestellten Kurse zeigen.

Vorbörslich gesucht sind Schindler PS (+0,6%). Die Papiere dürften dabei von Analysten-Einschätzungen profitieren. Die britische Barclays jedenfalls nimmt die Abdeckung des Titels mit 'Overweight' und Kursziel 222 Fr. wieder auf. Zuletzt notierte der Schindler-PS bei 193,15 Fr.

Leicht höher entgegen dem Gesamttrend werden auch DKSH (+0,4%) gestellt. Das Unternehmen hat einen Auftrag von Syngenta für den Vertrieb von Produkten in Thailand erhalten.

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