Zürich (awp) - An der Schweizer Aktienbörse dürfte es am Donnerstag abwärts gehen. Dafür sprechen die negativen Vorgaben aus den USA und aus Asien sowie vorbörsliche Indikationen. Grund dafür ist die US-Notenbank Fed. Diese hatte mit ihren Zinssignalen, die sie zusammen mit ihrer Zinsentscheidung am Vorabend abgegeben hatte, die Märkte verunsichert und Verluste ausgelöst. Zwar beliess das Fed den Leitzins wie erwartet auf dem höchsten Niveau seit mehr als zwanzig Jahren. Aber neue Prognosen der Notenbanker deuten darauf hin, dass in diesem Jahr noch eine weitere Zinserhöhung anstehen könnte und die Zinsen auch im kommenden Jahr höher sein könnten als zuvor erwartet. Dies sorgte vor allem bei den zinssensitiven Technologie- und Wachstumswerten für Abgaben, die nun auch auf Europa überschwappen dürften.

Doch hierzulande könnten sich die Aktivitäten zunächst noch in Grenzen halten. Denn um 09.30 Uhr veröffentlicht die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Zinsentscheidung. Dabei erwarten die meisten Ökonomen eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 2,00 Prozent. Mit diesem Zinsschritt könnte die SNB den aktuellen Zinserhöhungszyklus dann zugleich abschliessen, glauben viele. Eine Minderheit plädiert allerdings vor allem angesichts konjunktureller Risiken für ein Stillhalten der SNB. Daher dürften sich die Marktteilnehmer bis nach der SNB-Veröffentlichung wohl zurückhalten.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI verliert gegen 8.15 Uhr 0,47 Prozent auf 11'102,11 Punkte. Alle 20 SMI-Titel bis auf Lonza werden tiefer erwartet.

Unternehmensseitig steht Lonza (+1,1% auf 445,55 Fr.) im Fokus. Der Pharmaauftragsfertiger hat seine anlässlich des Halbjahresergebnisses veröffentlichte Prognose für das laufende Jahr bestätigt. Demnach wird weiterhin eine Kern-EBITDA-Marge von 28 bis 29 Prozent erwartet. Allerdings war die Prognose im Juli gesenkt worden. Die Lonza-Aktien waren am Montag wegen des unerwarteten Abgangs des Konzernchefs unter Druck geraten. Julius Bär hat deswegen das Kursziel für Lonza auf 500 von 540 Franken gesenkt. Die Einstufung lautet aber weiterhin "Hold".

Die anderen SMI-Werte werden zwischen -0,3 Prozent (für Swisscom) und -0,9 Prozent (für Givaudan) tiefer indiziert. Givaudan hatte am Vortag allerdings 4,7 Prozent gewonnen.

Am unteren Ende der Kurstafel stehen bei den Nicht-SMI-Werten die Technologiewerte AMS Osram, Softwareone, Comet, Inficon, Komax, VAT, Temenos und U-Blox mit Einbussen von rund einem Prozent. Sie nähmen damit die negativen Vorgaben von der US-Börse Nasdaq auf, heisst es am Markt.

pre/tv