Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag zunächst etwas schwächer erwartet. Der weitere Verlauf hänge dann davon ab, wie die Marktteilnehmer die zahlreichen Firmenabschlüsse interpretierten, sagt ein Händler. Zudem dürften sie sich auch noch mit den Beschlüssen der US-Notenbank Fed beschäftigen.

Das Fed hält trotz hoher Inflation und solidem Wirtschaftswachstum an der extrem lockeren Geldpolitik zunächst weiter fest. Man sei den Zielen der Preisstabilität und der maximalen Beschäftigung näher gekommen. Dies sei gleichbedeutend damit, dass auch das sogenannte "Tapering", also eine Reduktion der Wertpapierkäufe, etwas näher rücke, kommentiert Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank. Doch noch dürften einige Monate ins Land ziehen, ehe dann das Fed tatsächlich mit dem Tapering beginne. "Das Jahresende könnte ein möglicher Startpunkt für ein Reduktion der Wertpapierkäufe sein", meint Gitzel.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,22 Prozent tiefer auf 12'047,27 Punkten. Sämtliche 20 SMI-Werte sind tiefer indiziert. Dabei werden die meisten SMI-Titel bis auf Nestlé und Credit Suisse "nur" um bis zu 0,3 Prozent niedriger indiziert.

Im Fokus stehen die SLI-Titel Credit Suisse, Clariant und Nestlé sowie eine ganze Reihe weiterer Unternehmen aus den hinteren Rängen, die ihre Ergebnisse veröffentlicht haben.

Dabei ist der Nahrungsmittelhersteller Nestlé (-0,7%) organisch stärker als erwartet gewachsen, stellt nun aber eine etwas geringere Marge in Aussicht.

Die Grossbank Credit Suisse (-2,2%) hat derweil aufgrund der Entwicklung im Zusammenhang mit der Archegos- und Greensill-Affäre deutlich weniger verdient.

Der Chemiekonzern Clariant (+1,0%) hat dagegen die Erwartungen deutlich übertroffen und legt die Latte für das ganze Jahr nun etwas höher.

Auf den hinteren Rängen sind Bucher Industries (+2,3) und Autoneum (+1,6%) nach starken Halbjahreszahlen gefragt. Sie profitierten von einer Erholung in den jeweiligen Hauptmärkten.

Basilea (+1,8%) werden ebenfalls höher indiziert. Der Arzneimittelhersteller hat von der US-Zulassungsbehörde FDA für seinen Produktkandidaten Lisavanbulin den Orphan-Drug-Status erhalten. Lisavanbulin wird zur Behandlung von malignen Gliomen (Hirntumore) erforscht.

Cosmo (+0,8%) profitieren von den guten Aussichten von Cassiopea. Der italienische Arzneimittelhersteller hält an der Dermatologiefirma Cassiopea eine grosse Beteiligung. Cassiopea erwartet dass sie dank der Lizenzvereinbarung mit Sun Pharmaceutical Industries schon im laufenden Jahr profitabel werden dürfte.

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