POTSDAM (dpa-AFX) - Brandenburg regt für Landwirte, die aus der Milchproduktion angesichts der Krise in der Branche aussteigen, eine einheitliche Prämienlösung innerhalb der EU an. "Bisherige Finanzhilfen waren wichtig und richtig, reichen aber am Ende nicht aus, um ein gewachsenes Strukturproblem zu lösen", sagte Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD). "Bei den meisten Vorschlägen, die jetzt auf dem Tisch liegen, brauchen wir die Mitwirkung und Freigabe durch die EU."

Eine Wiedereinführung der Milchquote lehne er ab, sagte der Minister weiter. "Auch die Milchquote konnte nicht sichern, dass Europas Milchviehhalter für ihre Arbeit durchweg angemessene Preise erzielten", betonte Vogelsänger. Auch in Zeiten der Quote sei die Zahl von Kühen in den Betrieben reduziert worden, und Milchviehhalter hätten aufgeben müssen.

Ein großes Problem für die Landwirte seien die über die Molkereien vermittelten Dumpingpreise im Lebensmitteleinzelhandel. Umfragen zeigten, dass viele Menschen bereit seien, für Milch mehr zu zahlen, wenn das Geld wirklich beim Bauern ankomme. "Wir müssen den Handel weiter in die Pflicht nehmen", forderte der Minister.

Am Freitag beraten in Brüssel auf einer Sonderkonferenz die Agrarminister von Bund und Ländern über Wege aus der Milchkrise./gj/DP/zb