BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die osteuropäischen Aktienmärkte haben am Dienstag keine gemeinsame Richtung eingeschlagen. Gewinnen in Ungarn und Polen standen Verluste in Tschechien und Russland gegenüber.

Der ungarische Bux gewann 0,72 Prozent auf 35 588,70 Punkte. Unterstützung bekam der Leitindex vom deutlichen Kursgewinn der OTP-Aktie, die an seiner Spitze um 2,47 Prozent zulegte. Bei den übrigen Index-Schwergewichten hielten sich die Kursveränderungen hingegen in Grenzen: Die Aktien der Magyar Telekom stiegen immerhin noch um 0,43 Prozent. Bei den Papieren des Pharmakonzerns Gedeon Richter stand zu Handelsschluss ein leichtes Minus von 0,23 Prozent zu Buche. Kaum schlossen die Papiere des Öl- und Gaskonzerns MOL .

Der Warschauer WIG-30 gewann 0,27 Prozent auf 2656,16 Punkte. Der breiter gefasste WIG legte ebenfalls 0,27 Prozent auf 60 518,24 Punkte zu. Der Preisauftrieb dürfte sich in Polen im Mai leicht abgeschwächt haben. Zahlen der Zentralbank zufolge lag die Inflationsrate im abgelaufenen Monat bei 0,8 Prozent. Im April ist sie noch minimal höher bei 0,9 Prozent gelegen.

Bei den Einzelwerten gaben die Aktien des Bergbaukonzerns KGHM um 1,17 Prozent nach. Trotz Problemen bei einem Bergwerk in Chile will das Unternehmen seine internationale Expansion vorantreiben. Einem Zeitungsbericht zufolge sollen neue Werke in Saudi-Arabien und Indonesien eröffnet werden. Die Anteilsscheine des Videospieleherstellers CD Projekt stiegen hingegen um 2,80 Prozent und gehörten damit zu den größten Gewinnern im WIG-30. Weltweit waren Technologieaktien zuletzt deutlich unter Druck geraten und zeigten nun eine Gegenbewegung.

An der Prager Börse ging es für den Leitindex PX dagegen um 0,31 Prozent abwärts auf 1001,30 Punkte. Der tschechische Finanzsektor ist stabil und gegenüber möglichen Schocks sehr widerstandsfähig - das haben die von der Tschechischen Nationalbank (CNB) durchgeführten Banken-Stresstests ergeben. Die Tests zeigen laut dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht der Notenbank, dass die tschechischen Banken auch mit einer starken Rezession und höheren Kreditausfällen fertig werden könnten. Gleichzeitig warnte die CNB jedoch vor Risiken durch Hypothekenkredite.

Die Bankaktien im PX fanden am Dienstag allerdings keine klare Richtung: Während die Papiere der Moneta Money Bank um 1,03 Prozent anzogen, verloren die Anteilsscheine der Komercni Banka 0,54 Prozent und die Aktien der Erste Group gaben um 0,35 Prozent nach. Die Papiere des Spirituosenherstellers Stock Spirits erklommen mit einem Plus von 1,59 Prozent die Indexspitze. Die Papiere des Glücksspielkonzerns Fortuna legten 0,32 Prozent zu und die Anteilsscheine des Tabakkonzerns Philip Morris CR gewannen geringfügige 0,03 Prozent.

Der Moskauer RTS-Interfax-Index meldete sich mit einem Verlust von 1,01 Prozent auf 1030,99 Punkte aus der Feiertagspause zurück./dkm/APA/ag/men