TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI (awp international) - Von der euphorisch begrüssten Entspannungen im Handelsstreit zwischen den USA und China ist am Dienstag an Asiens Börsen nicht mehr viel zu spüren gewesen. Auf die Erleichterung nach dem von US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping beschlossenen einstweiligen "Waffenstillstand" ab Januar folgten zum einen Gewinnmitnahmen. Andererseits wurde moniert, dass bislang konkrete Aussagen über den Zeitplan zum Abbau der chinesischen Zölle fehlten.

"Die Märkte sind noch keineswegs über den Berg", sagte Stephen Innes vom Währungsbroker Oanda. "Nicht nur Händler sind verwirrt über die zukünftigen Handelsentwicklungen, nachdem der Berater des Präsidenten Schwierigkeiten hat zu erklären, wann China die 40-prozentigen Zölle auf US-Autos zurücknehmen will."

Tags zuvor hatten die beiden weltgrössten Volkswirtschaften zwar vereinbart, ab Januar geplante US-Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar für vorerst 90 Tage auszusetzen. Doch wann genau China etwa seine Zölle auf in den USA produzierte Autos auf null kappen wolle, sagte Präsidenten-Berater Larry Kudlow nicht. Er sprach nur davon, dass er davon ausgehe, dass dies rasch erfolgen werde.

In Tokio beendete der japanische Leitindex Nikkei 225 den Handel mit minus 2,39 Prozent auf 22 036,05 Zähler, nachdem er zuvor allerdings sieben Tage in Folge gestiegen war. Auch in Taiwan, Südkorea oder Australien gaben die Börsen nach.

Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Werten der chinesischen Festlandbörsen baute indes mit plus 0,21 Prozent auf 3267,71 Punkte seine satten Vortagesgewinne noch etwas aus. Für den Hongkonger Hang-Seng-Index ging es zuletzt indes um 0,19 Prozent auf 27 131,50 Punkte abwärts. Dort zählten unter anderem die Aktien von Tencent Holdings zu den grössten Verlierern./ck/fba