NEW YORK (dpa-AFX) -Kursgewinne bei den zuletzt enttäuschenden Technologieaktien haben den New Yorker Börsen am Montag zu einem positiven Wochenstart verholfen. Der Handelsverlauf war Analyst James Hughes vom Broker GKFX zufolge aber von anhaltender Nervosität und Unsicherheit geprägt. Insbesondere der scheinbar unaufhaltsame Fall der Ölpreise, aber auch der neuerliche Kursrutsch an den chinesischen Börsen hätten die Schwankungsbreite hoch gehalten.

Der Dow-Jones-Industrial-Index hatte nach mutigem Handelsstart seinen Erholungsversuch schnell abgebrochen und war in der Spitze mit 0,70 Prozent ins Minus gerutscht, bevor sich die Aktienindizes kurz vor Handelsschluss wieder aufbäumten. Der Leitindex ging schließlich 0,32 Prozent höher bei 16 398,57 Punkten aus dem Handel. In der Vorwoche hatte das weltweit bekannteste Börsenbarometer 6,19 Prozent verloren und einen historisch schlechten Jahresstart hingelegt. Sorgen um die Wirtschafts- und Börsenentwicklung in China hatten belastet.

Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Montag um 0,09 Prozent auf 1923,67 Punkte bergauf. Der technologielastige Nasdaq-100-Index gewann 0,30 Prozent auf 4283,55 Punkte.

CISCO TAGESSIEGER IM DOW

Tagesgewinner waren die zuletzt besonders schwachen Technologiewerte: Allen voran verteuerten sich die Aktien des Netzwerkspezialisten Cisco Systems an der Dow-Spitze um 1,98 Prozent, die Titel des Chipherstellers Intel folgten mit plus 1,75 Prozent. Apple legten um 1,62 Prozent zu. Dabei hatte Analystin Sherri Scribner von der Deutschen Bank wegen verschlechterter Verkaufsaussichten für das iPhone ihr Kursziel für die Aktien gesenkt. Das Papier sei aber auf seinem gegenwärtigen Kursniveau fair bewertet und daher rate sie weiter, Apple-Anteile zu halten.

Werte der "Old Economy" wurden dagegen links liegen gelassen. Die größten Verlierer im Dow-Index waren DuPont mit einem Minus von 3,25 Prozent und die Papiere des Baumaschinenherstellers Caterpillar , die sich um 2,88 Prozent verbilligten. Auch die schwer gewichteten Ölwerte standen mit den Turbulenzen am Rohölmarkt unter Druck. Chevron-Papiere verloren 1,66 Prozent.

Außerhalb des Leitindex fielen die Titel von Alcoa um 0,87 Prozent. Der Aluminiumkonzern legte nachbörslich traditionsgemäß als erster großer US-Konzern seine Jahresbilanz vor. Der Bericht gilt als richtungsweisend, da Aluminium in vielen Branchen eingesetzt wird. Im Wochenverlauf werden unter anderem auch die zwei Großbanken JPMorgan und Citigroup ihre Quartalsbilanzen vor.

BAXALTA TROTZ ÜBERNAHME KLAR IM MINUS

Die Aktien von Baxalta konnten ihre zunächst üppigen Kursgewinne nicht halten. Sie rutschten schließlich um 2,27 Prozent ab. Dabei will der britisch-irische Konkurrent Shire den US-Pharmakonzern für rund 32 Milliarden Dollar übernehmen. Das Management beider Konzerne stimmte einem Zusammenschluss zu. Die Shire-Aktie fiel aber in London um mehr als 8 Prozent, was über den Aktienanteil den Wert des Übernahmeangebots schmelzen lässt.

Der Euro blieb im New Yorker Handel unter Druck und kostete zuletzt 1,0855 Dollar. Am Anleihenmarkt gab es ebenfalls Kursverluste nach der jüngsten Rally. Richtungsweisende Staatsanleihen der USA mit einer zehnjährigen Laufzeit verloren 16/32 auf 100 21/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,17 Prozent. Impulse von der Konjunkturseite fehlten./fat/men

--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---