Das Neugeschäft der US-Industrie gewann im April deutlich an Dynamik, wodurch Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung in den USA neue Nahrung bekamen. Zudem kletterte der Ölpreis erstmals seit sieben Monaten über die psychologisch wichtige Marke von 50 Dollar je Barrel (159 Liter). Das stützte die Kurse, weil steigende Rohstoffpreise als Hinweis auf eine wachsende Weltwirtschaft gelten. Allerdings hielten sich die Anleger vor der Rede von US-Notebankchefin Janet Yellen am Freitag zurück. Von ihr erhoffen sie sich Hinweise auf den Zeitpunkt der Zinserhöhung. Börsianer rechnen mehr und mehr mit einer Anhebung im Juni.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte trat in den ersten Minuten bei 17.853 Punkten auf der Stelle. Der breiter gefasste S&P-500 notierte fast unverändert bei 2089 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,1 Prozent nach auf 4891 Punkte.

Bei den Einzelwerten stach der Hardware-Produzent HP hervor, der trotz einer PC- und Druckerflaute überraschend viel verdiente. Die Aktien legten zu Handelsbeginn 2,5 Prozent zu.

Bergauf ging es auch für Time Warner. Die Aktien gewannen nach einem Medienbericht über eine potenzielle Offerte von Apple 2,7 Prozent. Das mögliche Interesse des iPhone- und Mac-Hersteller an der Medien- und Videodienstbranche brachte auch Netflix-Aktionäre in Stellung. Netflix-Papiere stiegen um drei Prozent.

Enttäuscht waren Anleger dagegen von Abercrombie & Fitch, die nicht aus der Krise kommen. Der Umsatz des Modekonzerns mit Marken wie Hollister ging im vergangenen Quartal zum 13. Mal in Folge zurück, vor allem im Ausland liefen die Geschäfte schlechter. Abercrombie-Papiere verloren mehr als zehn Prozent.