NEW YORK (awp international) - Nach zwei verlustreichen Tagen haben sich die New Yorker Börsen am Mittwoch stabilisiert. Signale der US-Notenbank Fed für eine baldige Leitzinsanhebung bremsten zwar zwischenzeitlich den Erholungsversuch beim Dow Jones Industrial . Der Leitindex konnte sich aber wieder berappeln und schloss 0,28 Prozent höher bei 26'149,39 Punkten. Ein Kurssprung bei Boeing rettete ihm dabei seine Gewinne.

Der jüngste Belastungsfaktor - anziehende Renditen am Rentenmarkt - verblasste am Mittwoch etwas, was gemeinsam mit einigen positiven Wirtschaftsdaten und einem gefeierten Boeing-Ausblick bei Aktienanlegern gut ankam. Die Fed beliess ihren Leitzins auf der letzten Sitzung unter Führung von Janet Yellen erwartungsgemäss unverändert. Die Währungshüter liessen aber die Tür für eine Zinserhöhung im März weit offen.

Für den S&P 500 ging es derweil nur knapp um 0,05 Prozent auf 2'823,81 Punkte nach oben. Er hinkte dem Dow hinterher, weil die Boeing-Aktie in dem breiter gefassten Index weniger stark durchschlägt. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte moderat um 0,28 Prozent auf 6'949,99 Zähler zu.

Ein optimistischer Ausblick trieb die Aktien von Boeing am Mittwoch erstmals kurz über die Kursmarke von 360 Dollar. Am Ende rückten die Papiere des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns noch um gut 5 Prozent auf 354,37 Dollar vor. Ein Produktionsrekord und die US-Steuerreform sorgten 2017 für den höchsten Gewinn in der Geschichte. Im laufenden Jahr will Konzernchef Dennis Muilenburg nun noch höher hinaus. Goldman-Experte Noah Poponak lobte nicht nur das vierte Quartal, sondern auch besser als erwartete Zielmarken für 2018.

Am Ende des Dow ging es dagegen bei Pharmawerten weiter nach unten: Titel von Pfizer und Merck & Co knüpften mit Einbussen von mindestens 2 Prozent an ihre Talfahrt vom Vortag an. Im Gesundheitssektor hinterliess es weiterhin seine Spuren, dass einige US-Konzerne am Vortag ankündigten, ihre Kräfte bei der Gesundheitsvorsorge bündeln wollen, um die damit verbundenen Kosten zu senken.

Dem konnte sich nach Zahlen auch der Pharmakonzern Eli Lilly nicht entziehen. Für dessen Papiere ging es sogar besonders deutlich um mehr als 5 Prozent bergab, obwohl das Unternehmen beim bereinigten Gewinn im vierten Quartal die Erwartungen übertraf. Unter dem Strich stand im Schlussquartal ein hoher Verlust zu Buche - vor allem wegen der US-Steuerreform.

General Electric legten im Dow gut 1,4 Prozent zu und starteten so einmal mehr einen Erholungsversuch. Zuletzt hatten sich diese aber stets als nicht nachhaltig erwiesen. Als zweitbester Wert ging es im Leitindex für die Microsoft -Aktien vor den nachbörslich erwarteten Zahlen um 2,5 Prozent nach oben. Sie schrammten dabei haarscharf an einem neuen Rekordstand vorbei.

Unter den Nebenwerten ergaben weitere Zahlenvorlagen ein gemischtes Bild. AMD überraschte im Schlussquartal positiv, für die Papiere des Chipherstellers ging es um fast 7 Prozent bergauf. Papiere des Computerspielherstellers Electronic Arts machten wegen eines überzeugenden Ausblicks einen ähnlich grossen Satz nach oben. Bei Juniper war das Bild jedoch umgekehrt: Die Zielmarken des Netzwerkspezialisten enttäuschten und liessen die Anteilsscheine um 7,66 Prozent absacken.

Der Eurokurs hat sich am Mittwoch letztlich in etwa auf seinem Vortagsniveau gehalten. Zuletzt wurden in New York 1,2413 Dollar für einen Euro gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2457 (Dienstag: 1,2421) US-Dollar festgesetzt. Zehnjährige US-Anleihen verharrten bei exakt 96 Punkten. Sie rentierten mit 2,718 Prozent./tih/stk