NEW YORK (awp international) - Nach fünf Handelstagen mit Gewinnen haben die US-Aktienmärkte am Freitag nachgegeben. Gegenwind kommt von dem immer noch andauernden Regierungsstillstand in den USA. Ein heftiger Haushaltsstreit zwischen US-Präsident Donald Trump und den oppositionellen Demokraten legt seit nunmehr fast drei Wochen Teile der US-Regierung lahm. Bislang ist keine Einigung in Sicht. Auch eine Lösung im Handelsstreit mit China lässt auf sich warten. Die Verhandlungen sollen einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge nun Ende Januar auf höherer Ebene weitergehen.

Der Dow Jones Industrial sank zuletzt um 0,79 Prozent auf 23 813,37 Punkte, nachdem er am Vortag erstmals seit rund drei Wochen wieder die Marke von 24 000 Punkten übersprungen hatte. Der marktbreite S&P 500 fiel am Freitag um 0,67 Prozent auf 2579,24 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,79 Prozent auf 6568,41 Punkte.

Positive Impulse kamen hingegen aus den Reihen der US-Notenbank Fed. Dort mehren sich die Stimmen für ein noch langsameres Vorgehen bei künftigen Zinserhöhungen. Der geldpolitische Rat könne im laufenden Jahr "geduldig" sein und die Entwicklung der Konjunkturdaten abwarten, sagte der stellvertretende Fed-Vorsitzende Richard Clarida in New York. Zuvor hatte sich bereits der Notenbank-Vorsitzende Jerome Powell mehrfach ähnlich geäussert.

Unternehmensseitig standen die Aktien von General Motors mit einem Kursgewinn von 7,5 Prozent im Anlegerfokus. Der grösste US-Autobauer blickt überraschend zuversichtlich ins neue Geschäftsjahr. GM stellte den Investoren ein bereinigtes Ergebnis von 6,5 bis 7,0 US-Dollar pro Aktie für 2019 in Aussicht und übertraf damit die Erwartungen der Wall Street deutlich. Zudem gab GM bekannt, im abgelaufenen Geschäftsjahr besser als angenommen abgeschnitten zu haben.

Die beiden Flugzeugbauer Boeing und Embraer sind ihrem geplanten Zusammenschluss näher gekommen. Brasilien will kein Veto gegen das Geschäft einlegen. Im Zuge des Deals soll Boeing für 4,2 Milliarden US-Dollar 80 Prozent am Verkehrsflugzeug- und Service-Geschäft von Embraer übernehmen. Allerdings müssen noch die Aktionäre und diverse Behörden dem Deal zustimmen. Boeing-Papiere sanken um 0,3 Prozent. Zuvor hatten die Analysten von Morgan Stanley eine Kaufempfehlung für die Aktien ausgesprochen.

Die Anteilscheine von Starbucks litten unter einer negativen Studie der Investmentbank Goldman Sachs und fielen um 2,7 Prozent. Die Experten empfahlen Anlegern, bei Aktien von US-Restaurantketten 2019 selektiv vorzugehen. Die Papiere von Starbucks stuften sie auf "Neutral" herunter. Yum Brands verloren nach einer Verkaufsempfehlung 1,8 Prozent./edh/he