NEW YORK (awp international) - Angesichts der Sorgen vor einer zweiten Corona-Welle haben sich die Anleger an den US-Börsen am Donnerstag zurückgehalten. Besser als befürchtete Wirtschaftsdaten hoben die eingetrübte Stimmung nur wenig.

Nach seinem kräftigen Rückschlag zur Wochenmitte und einem schwächeren Start in den Donnerstag war der Dow Jones Industrial zuletzt mit plus 0,07 Prozent auf 25 464,78 Punkte wenig verändert. Der breiter gefasste S&P 500 trat ebenfalls nahezu auf der Stelle mit plus 0,04 Prozent auf 3051,53 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,25 Prozent auf 9977,59 Punkte.

In den USA hat sich die Ausbreitung des Virus in alarmierender Weise wieder beschleunigt und damit bereits am Vortag die Aktienmarktrally ausgebremst. Die Zahl der Neuinfektionen war zuletzt wieder auf das hohe Niveau von April gestiegen. Besonders viele neue Fälle meldeten unter anderem Staaten wie Texas, Florida und Kalifornien. Einige US-Staaten führen nun auch wieder Lockdown-Massnahmen ein: Neben New York verhängten etwa New Jersey und Connecticut eine zweiwöchige Quarantäne für Einreisende aus Bundesstaaten mit stärkerem Infektionsgeschehen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) befürchtet inzwischen, dass die erwartete Rezession noch viel schlimmer ausfällt als bisher gedacht.

Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank hält nun eine ausgedehnte Konsolidierung am amerikanischen Aktienmarkt für möglich. Auch die Ölpreise hatten zuletzt wegen der Sorge um eine mangelnde Nachfrage weiter nachgegeben.

Derweil erholten sich die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter im Mai überraschend deutlich von ihrem Einbruch im Vormonat. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe indes blieben mit 1,48 Millionen Menschen bis einschliesslich 20. Juni hoch, auch wenn rund 60 000 weniger Erstanträge eingingen als in der vorausgegangenen Woche./ck/mis