NEW YORK (awp international) - Die anhaltende Unsicherheit über Donald Trumps Abschottungspolitik dürfte die Wall Street am Dienstag weiter bremsen. Zudem hielten sich die Anleger vor der Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Fed am Mittwoch zurück.

Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial eine halbe Stunde vor Handelsbeginn 0,25 Prozent im Minus bei 19 921 Punkte. Für den Januar zeichnet sich indes ein Plus von knapp einem Prozent ab. Noch am vergangenen Mittwoch hatte das Börsenbarometer erstmals in seiner langen Geschichte die Marke von 20 000 Punkten geknackt.

Schon zum Wochenauftakt hatte der neue US-Präsident mit dem Einreisestopp für Menschen aus mehreren überwiegend muslimischen Ländern den Widerstand gegen seine Politik selbst in den eigenen Reihen geschürt. Unternehmensseitig stehen enttäuschende Geschäftszahlen von Adidas-Konkurrent Under Armour und eine Reihe weiterer Unternehmensbilanzen im Fokus.

Der Sportartikelhersteller Under Armour schockte die Anleger mit schlechten Quartalsresultaten und dem Weggang von Finanzchef Chip Molloy. Die Sorgen wegen der hohen Bewertung dürften nun noch schwerer zu ignorieren sein als bisher, schrieb Nomura-Analyst Simeon Siegel. Die Aktien des lange erfolgsverwöhnten Sportartikelherstellers verloren fast ein Viertel ihres Werts.

Beim Logistikkonzern UPS mussten die Anleger nach der Bilanzvorlage einen Kurseinbruch um 4,5 Prozent verkraften. Weil das Zinstief die Pensionskasse des Deutsche-Post-Rivalen in Bedrängnis bringt, stand im Schlussquartal 2016 ein dreistelliger Millionenverlust zu Buche - vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch über eine Milliarde US-Dollar verdient. Zudem enttäuschte das Gewinnziel für 2017. Der Kreditkartenanbieter Mastercard enttäuschte mit seiner Umsatzentwicklung, was die Aktien um knapp 2 Prozent sinken liess.

Pfizer -Papiere verbilligten sich um ein Prozent, nachdem der Pharmakonzern die Gewinnerwartungen des Marktes verfehlt hatte. Auch der angepeilte Jahresumsatz blieb hinter den Analystenschätzungen zurück. Derweil legte Konkurrent Eli Lilly dank guter Verkaufszahlen seiner neuen Medikamente bei Umsatz und Gewinn zu. Die Anteilsscheine gewannen vorbörslich knapp ein halbes Prozent.

Beim Ölkonzern ExxonMobil stand trotz des 40-prozentigen Gewinnrückgang im Schlussquartal 2016 ein moderates Kursplus zu Buche. Hauptgrund für den starken Rückgang war jedoch eine Abschreibung im Wert von zwei Milliarden Dollar auf Gasanlagen in den Rocky Mountains. Im Tagesgeschäft ging es hingegen leicht aufwärts.

Sprint-Papiere gewannen nach der Zahlenvorlage über 2 Prozent. Sowohl der Umsatz des Telekomkonzerns als auch die Zahl der Neukunden im vergangenen Geschäftsquartal überraschten positiv./gl/ag