NEW YORK (awp international) - Mit dem Rückenwind vom schwachen US-Dollar und guten Unternehmensberichten wird am Donnerstag an der Wall Street mit der nächsten Etappe bei der Rekordjagd gerechnet. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart um mehr als ein halbes Prozent höher bei 26 416 Punkten. Er befindet sich damit auf Kurs zu einer erneuten Bestmarke. Diese hatte er erst am Vortag bei zwischenzeitlich 26 392 Zählern erreicht, bevor ihm im späten Handel etwas der Schwung verloren ging.

Zentrales Thema blieb am Donnerstag wie schon an den vergangenen Tagen der schwache US-Dollar. Zum Euro erreichte die US-Währung am Nachmittag ihren tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren: Mehr als 1,25 US-Dollar wurden zuletzt für die europäische Gemeinschaftswährung gezahlt, obwohl der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, im Rahmen des Zinsentscheids seine Sorge an dieser Tendenz geäussert hatte. Ein schwacher Dollar wird am Markt grundsätzlich positiv gesehen für die Exportperspektiven der amerikanischen Unternehmen. US-Politiker hatten seine Schwäche zuletzt begrüsst.

Auf Unternehmensseite sorgt weiterhin die Berichtssaison für Gesprächsstoff, die am Donnerstag mehr Licht als Schatten zu bieten hatte. Aus dem Dow kletterten Caterpillar vorbörslich um etwa 3,5 Prozent und 3M legten etwa 3 Prozent zu. Am Markt wurden die Kursgewinne bei beiden Papieren mit den Ausblicken für den Gewinn je Aktie im Gesamtjahr 2018 begründet, der sowohl bei dem Baumaschinenhersteller als auch dem Mischkonzern die Erwartungen übertroffen habe. 3M etwa hatte nach einem unerwartet starken Jahr 2017 seine Prognose angehoben.

Grössere Kursgewinne von bis zu 4 Prozent winken derweil auch den Aktionären von Biogen und Praxair . Bei dem Biotechunternehmen wurde dies mit einem unerwartet guten Umsatzausblick begründet, während bei dem Gasekonzern übertroffene Erwartungen im vergangenen Jahr als Kurstreiber genannt wurden. Goldman Sachs-Analyst Robert Koort erwähnte positiv, dass sich die fundamentale Marktlage für den Linde-Fusionspartner bessere.

Mit gut 1 Prozent gehörten die Aktien von Ford vorbörslich zu den Verlierern. Nachdem Jahreszahlen schon in der Vorwoche bekannt wurden, legte Analyst David Tamberrino von Goldman Sachs seinen Fokus bei den Resultaten für das vierte Quartal auf die regionale Entwicklung. In einer ersten Einschätzung sprach der Experte von unerwartet hohem Preisdruck in Nordamerika und Asien./tih/jha/