NEW YORK (awp international) - Hoffnungen auf einen Durchbruch in der Bekämpfung des Coronavirus haben auch zur Wochenmitte den Aktien an der Wall Street Rückenwind verliehen. Unterstützung gab es am Mittwoch zudem von der Konjunktur: Daten vom US-Arbeitsmarkt fielen solide aus. Der Dow Jones Industrial setzte die am Montag begonnene Erholung fort und stieg um 1,3 Prozent auf 29 196,32 Punkte.

Analyst Pierre Veyret vom Handelshaus ActivTrades begründete die Erleichterung an den Märkten mit Meldungen, wonach in China ein Medikament zur Behandlung von mit dem Virus infizierten Menschen gefunden worden sei - dass die Weltgesundheitsorganisation den Spekulationen auf ein Heilmittel entgegentrat, änderte daran nichts. Den Angaben zufolge könnte die Epidemie des Coronavirus am 21. Februar den Höhepunkt erreichen.

Der marktbreite S&P 500 rückte daraufhin um 0,94 Prozent auf 3328,80 Zähler vor. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg zwar kurz nach der Startglocke auf ein Rekordhoch, blieb zuletzt aber mit einem Plus von 0,19 Prozent auf 9351,63 Punkte deutlich zurück. Hier bremsten der Kurseinbruch der Tesla -Aktien sowie nachgebende Kurse von Indexgrössen wie Alphabet , Microsoft und Amazon .

Ganz vorn im Dow lagen die Aktien des Krankenversicherers UnitedHealth mit einem Gewinn von gut fünf Prozent. Händler führten dies auf Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump zur Gesundheitsversorgung in dessen Rede zur Lage der Nation zurück. Vom stark steigenden Ölpreis profitierten derweil die Dow-Aktien ExxonMobil und Chevron .

Die zwei grössten Kursverlierer im Dow Jones Index waren Merck & Co und Walt Disney , die jeweils mehr als drei Prozent verloren. Beide Schwergewichte hatten Quartalszahlen vorgelegt. Bei Merck & Co verwiesen die Analysten von JPMorgan auf einen etwas enttäuschenden Umsatz mit dem wichtigen Medikament Keytruda. Bei Walt Disney brockten hohe Kosten für den Ausbau des Streaming-Angebots dem Unterhaltungsriesen einen Gewinneinbruch ein.

Ford -Aktien gerieten mit einem Verlust von fast zehn Prozent noch erheblich stärker unter Druck. Analyst Philippe Houchois vom Broker Jefferies sprach von einem "sehr enttäuschenden Ausblick" des Autobauers auf das laufende Jahr.

Sehr schwach präsentierten sich die Papiere des Foto-App-Anbieters Snap und des Musikstreaming-Dienstes Spotify . Snap büssten 14 Prozent ein und Spotify 4,1 Prozent. Bei Snap missfielen Anlegern deutlich schwächer als erwartete Werbeerlöse. Spotify enttäuschte mit einer überraschend hohen Verlustprognose für das laufende erste Quartal.

Geld vom Tisch nahmen Anleger bei Tesla-Aktien . Der Kurs des Herstellers von Elektrofahrzeugen war in den vergangenen beiden Tagen um mehr als 36 Prozent nach oben geschossen. Nun machten Investoren Kasse und strichen Gewinne ein: Die Papiere sackten um fast 20 Prozent ab.

Papiere von Biogen schossen um mehr als 20 Prozent nach oben. Das Pharmaunternehmen hat sich in einem Patentstreit um ein Medikament gegen Multiple Sklerose gegen den Wirkstoffentwickler Mylan durchgesetzt./bek/fba