Für die Finanzmärkte ist Donald Trump ganz klar der Verlierer des ersten TV-Duells für die Präsidentenwahl im November. Umso erleichtert reagieren die Börsen, die gestern noch Angst davor hatten, der nur noch knappe Vorsprung seiner Herausforderin Hillary Clinton würde weiter dahin schmelzen. Es sieht auf den ersten Blick so aus, als haben die Märkte Clinton unterschätzt und Trump überschätzt. Nun, da Trump nicht so gut abgeschnitten hat wie befürchtet, signalisieren zumindest die US-Futures steigende Kurse heute Nachmittag an der Wall Street. Auch der mexikanische Peso gehört zu den Gewinnern des TV-Duells.

Und dennoch bleibt es nur ein Etappensieg und alles ist offen. Der Kampf ums Weiße Haus zumindest ist nun auch an den Börsen angekommen. Die Aktienmärkte haben ihr neues Thema gefunden, nachdem die Zinswende erst einmal auf den Dezember verschoben wurde.

Der Deutsche Aktienindex allerdings kommt heute Morgen nicht so recht in Fahrt. Das Scheitern des DAX an der Marke von 10.800 Punkten hat den Markt technisch in eine schwierige Situation gebracht. Das Risiko ist nicht zu unterschätzen, dass es nun erst einmal wieder in Richtung 10.000 Punkte und darunter geht. Der Börse steht ein heißer Herbst bevor.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

Bildquellen: CMC Markets / dieboersenblogger.at