FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag etwas schwächer geschlossen. Das Minus belief sich auf 0,29 Prozent beim Stand von 10 855,91 Punkten. Zweimal war der Index im Verlauf kurz unter die Marke von 10 800 Zählern getaucht, bevor er am Nachmittag seine Verluste kurzzeitig fast vollständig eindämmen konnte.

Insgesamt belasteten überraschend schwache Außenhandelsdaten aus China und die Ungewissheit vor der Abstimmung über das Brexit-Abkommen im britischen Parlament, die am Dienstag stattfinden soll. In der vergangenen Woche hatte der Dax noch ein Plus von etwas mehr als einem Prozent verbucht. Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax büßte am Montag 0,43 Prozent auf 22 572,40 Punkte ein.

"Das Tauziehen zwischen Bullen und Bären an der Frankfurter Börse geht weiter", sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Auch weil die Unsicherheit über die Zukunft Großbritanniens anhalte. Gleichzeitig hinterlasse der Handelsstreit mit den USA in Chinas Wirtschaft immer tiefere Spuren, ordnete Stanzl die jüngsten China-Daten ein. Vor einer harten Landung seiner Wirtschaft müsse sich aber nicht nur China fürchten. Die anlaufende US-Berichtssaison sei für die weitere Entwicklung an den Aktienmärkten nun so entscheidend wie lange nicht und dürfte ein Lackmustest dafür werden, wie stark die Gewinne der Unternehmen ohne Steuerreform noch in der Lage sind zu steigen, so Stanzl.

Unter den Einzelwerten im Dax setzten sich die Anteile von Continental nach vorläufigen Eckzahlen zum abgelaufenen Jahr mit plus 3,04 Prozent an die Index-Spitze. Ein durchwachsener Jahresausblick des Autozulieferers und Reifenherstellers hatte bei den Anlegern zunächst einige Fragezeichen aufgeworfen. Laut dem Düsseldorfer Bankhaus Lampe ist dieser aber erwartungsgemäß gedämpft ausgefallen. Auch wenn die Prognosen für 2019 auf den ersten Blick enttäuschen, schaffen Conti damit Spielraum, sie letztlich zu übertreffen, schrieb Analyst Christian Ludwig. 2018 verloren die Conti-Papiere mehr als 46 Prozent. Im noch jungen Jahr 2019 steht bislang ein Kursplus von knapp 8 Prozent zu Buche.

Die Lufthansa-Aktien gewannen nach Aussagen über geringer als bisher veranschlagte Kerosinkosten für das neue Jahr 1,24 Prozent. Die Lufthansa dürfte 2019 nun ihr Gewinnniveau des Vorjahres verteidigen, erwartet Analyst Neil Glynn von der Credit Suisse.

Die Papiere von Beiersdorf büßten als einer der schwächsten Dax-Werte 2,39 Prozent ein. Die Schweizer Großbank UBS rechnet für 2019 mit Druck auf Wachstum und Gewinn. Nach einem starken Jahr 2018 seien die Erwartungen an den Konsumgüterkonzern inzwischen zu hoch, schrieb Analystin Pinar Ergun und rät nun zum Verkauf der Aktie.

Die Aktien der Deutschen Bank reagierten zunächst negativ auf die Quartalszahlen der US-Bank Citigroup. Citigroup zogen anschließend aber deutlich an, dies wirkte positiv auf den Deutsche-Bank-Kurs. Zum Handelsende stand bei den gebeutelten Papieren ein knappes Plus von 0,08 Prozent zu Buche.

Dass der Büroimmobilienspezialist Alstria Office weiterhin von steigenden Immobilienpreisen profitiert, honorierten die Anleger im MDax mit einem Plus von 2,41 Prozent. Im SDax gewannen die Papiere von Dialog Semiconductor zudem nach Umsatzaussagen zum vierten Quartal 1,92 Prozent. Der Chipentwickler erreichte laut vorläufiger Berechnungen im Schlussquartal 2018 das untere Ende seiner Umsatzprognose.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,48 Prozent tiefer bei 3055,18 Punkten. Für den Pariser Leitindex Cac 40 ging es in prozentual ähnlicher Größenordnung nach unten, für den Londoner FTSE 100 noch etwas deutlicher. Der Dow Jones Industrial stand zum Handelsschluss in Europa 0,6 Prozent tiefer.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,09 Prozent am Freitag auf 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 142,48 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,01 Prozent auf 164,47 Punkte. Der Euro kostete 1,1478 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1467 (Freitag: 1,1533) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8721 (0,8671) Euro gekostet./ajx/fba

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---