FRANKFURT (awp international) - Nach dem Ausbruch des Dax über die Marke von 11 000 Punkten am Freitag ist dem deutsche Aktienmarkt am Montag erst einmal die Puste ausgegangen. Der Leitindex gab am Vormittag um 0,46 Prozent auf 11 154,08 Punkte nach. Enttäuschende Wachstumsprognosen des Konsumgüterkonzerns Henkel trübten die Laune ein wenig.

Der MDax der mittelgrossen Unternehmen legte dagegen um ein halbes Prozent auf 23 291,48 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor ein Drittelprozent.

Der Blick der Marktakteure richtet sich zumindest kurzfristig wieder nach London. Dort will die britische Premierministerin Theresa May ihren Plan B für den Brexit im Parlament vorstellen. Laut der Analystin Esther Maria Reichelt von der Commerzbank dürfte dieser aber kaum grössere Änderungen zu ihrem vergangene Woche "desaströs gescheiterten Plan A aufweisen". Die Finanzmärkte stünden vor einer langen Phase der Unsicherheit, sagte Reichelt.

Am Freitag hatten Hinweise auf eine mögliche Einigung im amerikanisch-chinesischen Handelskrieg die Börsen angetrieben. Der Dax war auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember geklettert.

Unter den Einzelwerten sackten Henkel-Aktien um fast 7 Prozent ab auf den tiefsten Stand seit rund drei Jahren und lagen abgeschlagen am Dax-Ende. Die Düsseldorfer wollen in den kommenden Jahren deutlich mehr investieren. Das dürfte jedoch die Profitabilität erst einmal schmälern. "Die grösste Gewinnwarnung ihrer jüngsten Geschichte" nannte Analystin Pinar Ergun von UBS die neuen Zielmarken von Henkel.

Papiere der Deutschen Telekom verloren 2,6 Prozent. Die Berenberg Bank senkte die Empfehlung für die T-Aktie auf "Verkaufen". Die Relation von Chancen zu Risiken bei den Papieren sei unattraktiv, Anleger sollten daher Kursgewinne einstreichen.

Eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs trieb Aktien des Chemikalienhändlers Brenntag um knapp 1 Prozent nach oben. Eine Hochstufung der Fraport-Aktie durch die US-Investmentbank hatte ein Kursplus des Flughafenbetreibers von 3,3 Prozent zur Folge.

Anteile von Scout24 verteuerten sich um 2,4 Prozent auf gut 41 Euro. Die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone hatten 43,50 Euro je Scout24-Aktie geboten, was jedoch vom Vorstand des Betreibers von Online-Marktplätzen als unangemessen abgelehnt worden war./bek/mis

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---