FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Sprung über die Marke von 11 800 Punkten im Dax bleiben die Aussichten für den deutschen Leitindex auch am Donnerstag aufgehellt: Rund eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als Indikator für den Dax ein Plus von 0,51 Prozent auf 11 866,06 Punkte.

Wie schon am Vortag dürfte der deutsche Aktienmarkt seine Kraft aus den starken Vorgaben der Wall Street tanken. Dort hatte der wichtigste US-Börsenindex Dow Jones Industrial zur Wochenmitte erstmals die historische Hürde von 20 000 Punkten hinter sich gelassen. Die gute Stimmung hatte auch den Dax aus seiner seit Anfang des Jahres vorherrschenden Lethargie gerissen und ihn auf den höchsten Stand seit Mai 2015 katapultiert. Auch in Europa ging es aufwärts. Dort deutete sich nun am Donnerstagmorgen für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ein Plus von 0,40 Prozent an.

HOFFEN AUF TRUMP

Befeuert wurde der jüngste Aufschwung an der Wall Street abermals von der Hoffnung auf den neuen US-Präsidenten Donald Trump, dessen erste Schritte in seinem neuen Amt als extrem unternehmens- und wirtschaftsfreundlich gedeutet wurden. Die Hoffnung auf eine Stärkung des Wirtschaftswachstums durch die Trump-Administration hatte bereits die Kursrally von Anfang November bis Mitte Dezember 2016 genährt.

Gleichzeitig hoffen die Anleger auf eine gute Berichtssaison, die dem Markt neue Impulse geben könnte. Während hierzulande Unternehmensresultate bisher noch eher langsam hereintröpfeln, ist der Zahlenreigen in den USA bereits in vollem Gange.

GFK-KONSUMKLIMA - ZAHLENREIGEN

Von Konjunkturseite ist nach Einschätzung von Dirk Gojny von der National-Bank indes an diesem Tag eher nur wenig Rückenwind für den Markt zu erwarten. So haben die Investoren in Deutschland den Konsumklimaindikator der Marktforschungsgesellschaft GfK zu verarbeiten. "Der GfK dürfte signalisieren, dass die Deutschen weiterhin guter Konsumstimmung sind", schätzte Gojny.

Auf Unternehmensseite steht am Morgen vor allem der Technologiesektor im Fokus, darunter Deutschlands zweitgrößter Softwarekonzern mit Zahlen: Die Software AG hat im vergangenen Jahr in ihrer Wachstumssparte die eigenen Ziele verfehlt. Die Aktien verloren vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate knapp fünf Prozent gegenüber dem Vortagesschluss.

INFINEON-AKTIE VISIERT 15-JAHRESHOCH AN

Infineon -Aktien könnten indes von gute Zahlen und optimistischen Aussagen des südkoreanischen Konkurrenten Hynix und von STMicro profitieren. Vorbörslich legten die Titel um rund 0,80 Prozent auf knapp 16,99 Euro zu - damit kratzen sie an dem im November erreichten 15-Jahreshoch von 17,03 Euro.

Papiere des Internet-Händlers für Tierbedarf Zooplus rückten nach der Vorlage der stark gestiegenen Umsatzzahlen für das vergangenen Jahr zuletzt um fast vier Prozent vor.

Zudem könnten die Aktien des Autozulieferers Grammer interessant werden. Ein Händler verwies am Morgen auf Spekulationen, dass Kunden des Unternehmens Anteile kaufen könnten, um eine unerwünschte Übernahme durch die Hastor-Familie abzuwehren./tav/fbr