Bern (awp) - Die Aktien von Zurich Insurance haben am Donnerstag nach der Vorlage von Neunmonatszahlen einen schweren Stand. Investoren haben wegen Rechnungslegungsanpassungen Mühe, die Resultate einzuordnen. Dass das Unternehmen laut über zusätzliche Aktienrückkäufe nachdenkt, wird immerhin positiv bewertet.

Um 9.40 Uhr notieren Zurich 0,2 Prozent im Plus auf 434,50 Franken. Sie schneiden damit aber leicht schlechter ab als der Gesamtmarkt (SMI: +0,38), und sie haben seit Handelsbeginn auch schon mehrfach das Vorzeichen gewechselt und zeitweise auch klar im Minus notiert.

Nach einem Vorstoss in die Kursregion von 440 Franken bekundeten die Valoren schon in den letzten Tagen vor Veröffentlichung des Zwischenberichts Mühe. Beobachter erklären sich dies mit den zuletzt wieder rückläufigen Dollar-Zinsen. Diese gelten als wichtig für den Versicherungskonzern. Selbst starke Ergebnisse ähnlich ausgerichteter Rivalen wie Chubb oder Axa verliehen den Aktien kaum Rückenwind.

Und auch die selbst vorgelegten Zahlen sorgen nun am Donnerstag für kein Kursfeuerwerk, obwohl die Gesellschaft in allen wichtigen Segmenten gewachsen ist und die meisten Analysten den Zahlenkranz als grundsätzlich positiv einstufen. "Die Volumenzahlen sind gut, vor allem im Nichtlebengeschäft und der Lebensversicherung", schreibt etwa der Analyst der ZKB. Im Nichtlebengeschäft hätten zudem deutliche Preissteigerungen geholfen.

Gleichwohl verpasste das Unternehmen etwa bei den Nichtleben-Bruttoprämien die Erwartungen. Allerdings waren diese mit grossen Unsicherheiten rund um die IFRS-17-Anpassungen behaftet. Die Unsicherheiten mit IFRS 17 seien denn auch ein Hauptgrund, warum die Investoren sich nicht aus der Deckung wagten. Die Regeländerungen erschwerten die Einordnung sehr.

Unisono begrüsst wird von den Experten die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms. Laut dem UBS-Experten ist mit einem Volumen von gut einer Milliarde US-Dollar zu rechnen - was zu einer zusätzlichen Rendite von 2 Prozent pro Aktie führen würde. Die Gesamtrendite käme damit bei rund 8 Prozent zu liegen, rechnet der Analyst vor.

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