Zum Jahresende mussten die 30 Unternehmen im Leitindex Dax in ihren Bilanzen Pensionsverpflichtungen von 417,4 Milliarden Euro ansetzen, wie die Beratungsgesellschaft Willis Towers Watson berechnet hat. Das waren fünf Prozent weniger als Ende September, lag aber noch immer deutlich über den 362,4 Milliarden Euro, die ein Jahr zuvor zu Buche standen. Je geringer die Zinsen, desto mehr Geld müssen die Unternehmen zurücklegen oder in ihre Pensionswerke einzahlen, um ihre künftigen Betriebsrenten zu finanzieren.

Der Ausfinanzierungsgrad - der Anteil der Verpflichtungen, für die Unternehmen tatsächlich Geld eingezahlt haben - stieg im vierten Quartal auf 58,2 von 54,9 Prozent. Den Konzernen kam dabei der Kursanstieg am Aktienmarkt zu Gute, wo sie rund ein Viertel des Geldes für die Pensionspläne angelegt haben. Das reichte jedoch nicht aus, um den 2016 auf 1,8 von 2,5 Prozent gesunkenen Rechnungszins wettzumachen, wie Willis Towers Watson berichtete. Im Durchschnitt lag der Ausfinanzierungsgrad im Dax in den vergangenen fünf Jahren bei 61 Prozent.

Die Bundesregierung hatte vor Weihnachten ein Gesetz auf den Weg gebracht, um Betriebsrenten für Geringverdiener und auch für kleinere Unternehmen attraktiver zu machen. Um den Unternehmen die Angst vor hohen Belastungen zu nehmen, sollen auch Verträge ohne langfristige Kapitalgarantien des Arbeitgebers vereinbart werden können. Allerdings müssen sie sich dann mit den Tarifparteien abstimmen.

Towers Watson begrüßte die Entscheidung. Auf diese Weise könne ein größerer Anteil des Pensionsvermögens in riskantere, aber auch deutlich renditestärkere Anlagen investiert werden, sagte Betriebsrenten-Experte Thomas Jasper. Bisher steckt das Geld zu zwei Drittel in Anleihen.