TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach der Talfahrt des Vortages haben sich die ostasiatischen Börsen am Mittwoch mehrheitlich mit Aufschlägen gezeigt. Die Erholung fiel aber zum Teil recht mager aus. Dies lag auch an überraschend falkenhaften Tönen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Der Fed-Chairman hatte von einer sehr starken Wirtschaft und weiter hohem inflationären Druck gesprochen, weshalb es angemessen sei, über eine Beschleunigung des beim November-Treffen der Notenbanker eingeleiteten Zurückfahrens der Wertpapierkäufe zu diskutieren.

Während die Äußerungen die Wall Street noch schwer belastet hatten, hörten Händler in Asien vor allem die positiven Botschaften zum Konjunkturverlauf heraus. Auch aus China kamen optimistische Verlautbarungen zur Konjunkturentwicklung im kommenden Jahr. Dies seien gerade vor dem Hintergrund der Coronapandemie ermutigende Signale, hieß es im Handel. Zudem stellte Chinas Politik eine stärkere Unterstützung für Unternehmen in Aussicht. Aber so ganz verlor die Omikron-Variante des Coronavirus ihren Schrecken jedoch nicht. Händler sprachen von anhaltender Verunsicherung der Anleger.

Der Dollar, der zunächst von den falkenhaften Signalen Powells profitiert hatte, gab im asiatisch dominierten Handel schon wieder leicht nach, der Dollarindex sankt um knapp 0,1 Prozent.


   HSI und Kospi vorn 

Die am Vortag schwächsten Börsen in Hongkong (+1% im späten Handel) und Seoul (+2,1%) führten derweil das Feld der Gewinner an. Die Analysten von KGI verwiesen auf eine mögliche Stabilisierung der chinesischen Volkswirtschaft. Die Talsohle der Wachstumsschwäche könnte durchschritten sein. Im chinesischen Kernland tat sich derweil aber weiterhin nicht viel an den Börsen - bereits am Vortag war hier eine Stagnation zu beobachten gewesen. Auch wenn Analysten auf eine Talsohle hofften, aktuelle Daten in China fielen schwach aus: In der chinesischen Industrie hatte sich die Aktivität im November verlangsamt. Der Caixin-Markit-Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor fiel unter die Expansionsschwelle. Der Schanghai-Composite stieg um 0,4 Prozent, der Shenzhen-Composite um 0,2 und das Startup-Segment ChiNext verlor sogar 0,6 Prozent.

Besonders kräftig fiel die Erholung in Südkorea nach einer sechstägigen Durststrecke aus - gestützt von besser als gedacht ausgefallenen Handelsdaten. So kletterten die südkoreanischen Exporte binnen Jahresfrist um 32,1 Prozent und erreichten einen Rekordwert im November. Ausländische Investoren waren Nettokäufer am Markt. Dieser Umstand stützte auch den südkoreanischen Won. Indexschwergewicht Samsung Electronics rückte 4,4 Prozent vor.

In Tokio zeigte sich der Nikkei-255 nur mäßig erholt vom Vortagesabsturz (+0,4%) und gab zudem im Verlauf höhere Aufschläge wieder ab. Selbst die Dollarstärke zum japanischen Yen stützte kaum. Investoren fürchteten verschärfte staatliche Maßnahmen gegen die sich ausbreitende Omikron-Variante, hieß es. Titel aus den Sektoren Maschinenbau und Immobilienwirtschaft stützten den Markt.

In Sydney schloss der S&P/ASX-200 etwas leichter. Damit ging der Index aber klar erholt von den Tagestiefs aus dem Handel, temporär hatte der Index 1 Prozent eingebüßt. Gewinne bei den Schwergewichten machten Verluste am breiten Markt wett. Reise- und Einzelhandelswerte zählten zu den klaren Verlierern, aber die schwer gewichteten Bankentitel NAB, Westpac und Commonwealth stiegen zwischen 0,3 und 0,8 Prozent. Das BIP war im dritten Quartal weniger deutlich als befürchtet gesunken.

Die Ölpreise erholten sich deutlich. Von der Gruppe Opec+ wird am Donnerstag keine Fördererhöhung erwartet. Russland und Saudi-Arabien sehen offenbar keine Gründe für eine Anhebung des Förderniveaus.


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Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.235,90      -0,3%      +9,9%         06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     27.935,62      +0,4%      +1,4%         07:00 
Kospi (Seoul)           2.899,72      +2,1%      +0,9%         07:00 
Schanghai-Comp.         3.576,84      +0,4%      +3,0%         08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     23.714,69      +1,0%     -13,7%         09:00 
Taiex (Taiwan)         17.585,99      +0,9%     +19,4%         06:30 
Straits-Times (Sing.)   3.097,90      +1,9%      +6,9%         10:00 
KLCI (Malaysia)         1.497,04      -1,1%      -7,0%         10:00 
BSE (Mumbai)           57.678,42      +1,1%     +20,5%         11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Di, 8:57 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1324      -0,1%     1,1338        1,1331   -7,3% 
EUR/JPY                   128,43      +0,1%     128,34        128,23   +1,9% 
EUR/GBP                   0,8501      -0,3%     0,8527        0,8500   -4,8% 
GBP/USD                   1,3321      +0,2%     1,3297        1,3329   -2,6% 
USD/JPY                   113,40      +0,2%     113,19        113,18   +9,8% 
USD/KRW                 1.179,97      -0,2%   1.182,87      1.190,28   +8,7% 
USD/CNY                   6,3667      +0,0%     6,3643        6,3716   -2,5% 
USD/CNH                   6,3681      +0,0%     6,3667        6,3756   -2,1% 
USD/HKD                   7,7957      -0,0%     7,7975        7,8006   +0,6% 
AUD/USD                   0,7155      +0,4%     0,7124        0,7119   -7,1% 
NZD/USD                   0,6848      +0,4%     0,6820        0,6808   -4,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                57.380,01      -1,3%  57.380,01     56.529,01  +97,5% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  67,79      66,18      +2,4%          1,61  +42,8% 
Brent/ICE                  71,16      69,23      +2,8%          1,93  +39,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.787,61   1.774,57      +0,7%        +13,04   -5,8% 
Silber (Spot)              22,96      22,90      +0,3%         +0,06  -13,0% 
Platin (Spot)             956,48     941,20      +1,6%        +15,28  -10,6% 
Kupfer-Future               4,32       4,28      +1,0%         +0,04  +22,6% 
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December 01, 2021 02:59 ET (07:59 GMT)