NEW YORK (Dow Jones)--Ermutigende Nachrichten von der gerade anlaufenden Bilanzsaison verhelfen den US-Börsen am Freitag zu den fünften Aufschlägen in Folge. Zugleich lindern überraschend positive Konjunkturdaten die Rezessionssorgen. Der Dow-Jones-Index steigt gegen Mittag US-Ostküstenzeit um 0,4 Prozent auf 34.520 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite klettern um 0,1 bzw. 0,3 Prozent. Nach dem kräftigen Anstieg der vergangenen Tage, befeuert von der Hoffnung auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank, fügen sich stärker als gedacht gesunkene Importpreise im Juni nahtlos in das Bild einer nachlassenden Inflation ein.

Zugleich vertreiben positiv gestimmte Verbraucher Konjunkturängste. Denn die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im Juli sehr viel deutlicher aufgehellt als erwartet, wie der an der Universität Michigan berechnete Index belegt. Allerdings erhöhten sich die Inflationserwartungen der Konsumenten leicht. "Während der Vertrauensindex deutlich gestiegen ist, haben sich die Inflationserwartungen meiner Meinung nach nicht so stark verringert, wie wir es erwartet hatten", sagt Chefmarktstratege Art Hogan von B.Riley Wealth.

Die Blicke richten sich aber verstärkt auf die Ertragslage der Unternehmen. Mit den Quartalsausweisen dreier Großbanken - JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup - erlebt die Berichtssaison einen ersten Höhepunkt. Richtig Fahrt aufnehmen wird sie in der kommenden Woche.


   JPM und Wells Fargo beeindrucken mit Gewinnwachstum 

Die nach Marktwert größte US-Bank JP Morgan hat den Gewinn im zweiten Quartal überraschend deutlich gesteigert. Nach anfänglich höheren Aufschlägen beträgt dieser nun nur noch magere 0,1 Prozent. Der Kurs war zuvor aber sechs Tage in Folge geklettert. Auch das Gewinnwachstum von Wells Fargo beeindruckt; die Aktie rückt um 1,0 Prozent vor und wird damit aber auch deutlich unter Tagestief gehandelt. Die Citigroup (-2,6%) verzeichnete dagegen einen deutlichen Gewinnrückgang, schnitt dabei aber besser ab als angenommen.

Beim Vermögensverwalter Blackrock war der operative Gewinn im Quartal rückläufig. Die Aktie sinkt um 1,7 Prozent. Der Krankenversicherer und Gesundheitsdienstleister Unitedhealth Group hat im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet und daraufhin die Jahresziele erhöht, was die Aktie um 7,2 Prozent nach oben treibt.

Eine Hochstufung auf "Buy" durch die UBS verhilft der Microsoft-Aktie zu einem Plus von 1,7 Prozent. Roivant Sciences steigen um 2,8 Prozent. Der schweizerische Pharmakonzern Roche verhandele über den Kauf eines in der Entwicklung befindlichen Medikaments des Biotechunternehmens für 7 Milliarden Dollar, berichtet das Wall Street Journal.


   Dollar-Talfahrt gestoppt 

Der Dollar erholt sich zwar leicht von seinen starken Rückgängen der vergangenen Handelstage, der Dollarindex liegt aber trotz eines Plus von 0,1 Prozent immer noch unter der Schlüsselmarke von 100. Für etwas Unterstützung sorgt, dass sich der US-Notenbanker Christopher Waller für zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr ausgesprochen hat. Auch die positive Verbraucherstimmung hilft.

Am Anleihemarkt steigen die Renditen der meisten Laufzeiten, nachdem sie allerdings an den Tagen davor mit den nachlassenden Zinserhöhungsspekulationen kräftig gefallen waren. Auch treiben die positiv gestimmten Konsumenten und ihre leicht gestiegene Inflationserwartung.

Der Ölpreis gibt nach, liegt auf Wochensicht aber im Plus. Nach dem Ausbruch aus der jüngsten Handelsspanne trauen Marktteilnehmer dem Ölpreis einen weiteren Anstieg zu. Die US-Inflationsdaten in dieser Woche hätten Konjunktur- und Nachfragesorgen gelindert, heißt es. Aktuell bremse aber die Erholung des Dollar.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                34.520,08        +0,4%      124,94      +4,1% 
S&P-500              4.516,06        +0,1%        6,02     +17,6% 
Nasdaq-Comp.        14.179,72        +0,3%       41,15     +35,5% 
Nasdaq-100          15.661,59        +0,6%       89,61     +43,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,72      +7,2        4,65       29,7 
5 Jahre         4,01      +4,9        3,96        0,7 
7 Jahre         3,90      +4,2        3,86       -6,6 
10 Jahre        3,79      +2,7        3,77       -8,7 
30 Jahre        3,91      +0,3        3,90       -6,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Fr, 8:49  Do, 17:20   % YTD 
EUR/USD                1,1235        +0,1%      1,1210     1,1190   +5,0% 
EUR/JPY                155,87        +0,6%      154,99     154,62  +11,1% 
EUR/CHF                0,9680        +0,4%      0,9635     0,9620   -2,2% 
EUR/GBP                0,8571        +0,3%      0,8558     0,8540   -3,2% 
USD/JPY                138,74        +0,5%      138,26     138,17   +5,8% 
GBP/USD                1,3109        -0,2%      1,3098     1,3104   +8,4% 
USD/CNH (Offshore)     7,1468        -0,1%      7,1337     7,1522   +3,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             31.257,77        -0,0%   31.332,23  30.572,47  +88,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               75,91        76,89       -1,3%      -0,98   -4,4% 
Brent/ICE               80,41        81,36       -1,2%      -0,95   -3,3% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF               25,44        26,61       -4,4%      -1,17  -66,3% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.958,24     1.961,68       -0,2%      -3,44   +7,4% 
Silber (Spot)           24,89        24,88       +0,1%      +0,02   +3,9% 
Platin (Spot)          976,00       976,73       -0,1%      -0,73   -8,6% 
Kupfer-Future            3,92         3,93       -0,4%      -0,01   +2,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

July 14, 2023 12:18 ET (16:18 GMT)