FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen dominiert am Donnerstagmittag weiter Verkaufslaune. Die Anleger sind weiter nervös mit Blick auf die Nachrichtenlage um die Coronavirusvariante Omikron. Das spricht zunächst für eine Fortsetzung des volatilen Handels mit schnell wechselnden Aufs und Abs. Keine Akzente setzen die stark gestiegenen Erzeugerpreise in der Eurozone. Sie sprangen im Oktober um 21,9 Prozent zum Vorjahr und damit stärker als die Prognose von 20 Prozent. Während die US-Notenbank das Thema Inflation zunehmend ernst nimmt, ist eine entsprechende Wende bei der EZB bislang nicht erkennbar.

Der DAX verliert 1,3 Prozent auf 15.265 Punkte und rutscht damit wieder unter die 200-Tagelinie bei 15.410. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,5 Prozent auf 4.117 Punkte nach. Vor dem am Nachmittag beginnenden virtuellen Opec+-Treffen ziehen die zuletzt gebeutelten Ölpreis etwas an. Analysten halten es für möglich, dass die Organisation nach dem Ölpreisverfall und wegen des Omikron-Virus von der geplanten Ausweitung der Produktion absehen wird. Der Stoxx-Subindex Öl und Gas liegt nur minimal im Minus und schlägt sich aktuell noch am besten.

Während Unternehmensnachrichten rar sind, schauen die Akteure auf die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt. Nach dem robusten ADP-Bericht am Vortag über den Stellenaufbau in der US-Privatwirtschaft, folgen am Nachmittag die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und am Freitag die offiziellen November-Arbeitsmarktzahlen. "Ein starker Bericht würde der Fed einen schnelleren Straffungskurs ermöglichen", erwartet Thomas Altmann, Portfoliostratege bei QC Partners. Anleger und Analysten erwarteten eine Fortsetzung des Job-Aufbaus und einen Rückgang der Arbeitslosenquote. Dazu sprechen am Nachmittag vier US-Notenbanker, die allesamt zuletzt falkenhafter auftraten.


  Kursverfall von Wacker Chemie setzt sich fort 

Thyssenkrupp fallen um 2,4 Prozent. Wie von den Analysten von Jefferies erwartet, liegt der Schwerpunkt der auf dem Kapitalmarkttag vorgestellten 2024er-Ziele auf einer allmählichen, strukturellen Verbesserung der Rentabilität sowie auf einer nachhaltigen und Generierung von Cashflow. Thyssen strebt mittelfristig eine bereinigte operative Gewinnmarge von 4 bis 6 Prozent an. Hier liege der Konsens mit 4,1 Prozent am unteren Ende der Spanne, so die Analysten.

Positiv werden Ausblick und Ziele des französischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern Safran (+0,1%) im Handel eingeschätzt.

Wacker Chemie setzen ihren über zweiwöchigen Abwärtstrend fort und geben um 2,4 Prozent nach. Grund sei der Verfall der Polysilizium-Preise, heißt es. Die Marktbeobachter von PVinsights schreiben sogar von einem "Solar Collapse". Als Grund führen sie an, dass große Marktakteure ihre Käufe stornierten, weil sie mit Abschreibungen auf ihre Lagerbestände zu kämpfen hatten.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.106,44      -1,7%        -72,71     +15,6% 
Stoxx-50                3.613,59      -1,4%        -52,78     +16,3% 
DAX                    15.232,75      -1,6%       -239,92     +11,0% 
MDAX                   33.777,54      -1,6%       -551,99      +9,7% 
TecDAX                  3.781,46      -2,5%        -95,06     +17,7% 
SDAX                   16.231,39      -2,0%       -325,03      +9,9% 
FTSE                    7.102,12      -0,9%        -66,56     +11,0% 
CAC                     6.794,88      -1,3%        -86,99     +22,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,36                    -0,01      +0,22 
US-Zehnjahresrendite        1,44                    +0,04      +0,53 
 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Do, 9:19 Uhr  Mi, 17:38   % YTD 
EUR/USD                   1,1336      +0,2%        1,1329     1,1326   -7,2% 
EUR/JPY                   127,94      +0,2%        128,56     127,89   +1,5% 
EUR/CHF                   1,0417      +0,0%        1,0423     1,0417   -3,6% 
EUR/GBP                   0,8513      -0,1%        0,8505     0,8507   -4,7% 
USD/JPY                   112,89      +0,1%        113,48     112,90   +9,3% 
GBP/USD                   1,3316      +0,3%        1,3321     1,3313   -2,6% 
USD/CNH (Offshore)        6,3764      +0,1%        6,3677     6,3686   -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                57.380,01      -1,3%     57.380,01  57.380,01  +97,5% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  65,86      65,57         +0,4%       0,29  +38,7% 
Brent/ICE                  69,79      68,87         +1,3%       0,92  +36,4% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.778,06   1.780,92         -0,2%      -2,87   -6,3% 
Silber (Spot)              22,40      22,38         +0,1%      +0,02  -15,1% 
Platin (Spot)             947,29     936,00         +1,2%     +11,29  -11,5% 
Kupfer-Future               4,25       4,25         +0,1%      +0,01  +20,7% 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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December 02, 2021 07:14 ET (12:14 GMT)