Hinweis: Das ist der fünfte und letzte Teil der fünfteiligen Investmentidee- Serie «Investieren in den grünen und sozialen Wandel» (Link).

Das Wachstum der Weltbevölkerung und das daraus entstehende versorgungsbedingte Wirtschaftswachstum trifft in den kommenden Jahren auf zunehmende umweltbedingte Herausforderungen und eine Verknappung wichtiger Ressourcen. Der Modernisierung bestehender und dem Bau neuer Infrastrukturen kommt dabei eine sehr hohe Bedeutung zu.

Wie extrem diese Entwicklungen sein können zeigte China zwischen 2011 bis 2013. Gemäss dem US Geological Survey produzierte und verbaute China mit einem Volumen von 6.6 Mrd. Tonnen mehr Beton als die USA im 20. Jahrhundert (4.5 Mrd Tonnen bis 2000). Auch die Umwelt hat das gespürt. 1 Kubikmeter Stahlbeton verursacht im Durchschnitt einen CO2-Ausstoss von 320 bis 340 Kilogramm. Das entspricht der Menge, die 4'000 Bäume pro Tag absorbieren können.

China mag ein besonderer Fall sein. Aber auch im Rest der Welt führen die demografische Entwicklung und das erwartete langfristige globale Wirtschaftswachstum zu einem enormen Infrastrukturbedarf. Gemäss verschiedenen Schätzungen ist die Hälfte der notwendigen Infrastrukturen für den Zuwachs der Weltbevölkerung von 2 Mrd. Menschen bis 2050 bis heute noch gar nicht vorhanden, schon gar nicht in Schwellenländer, wo Landflucht den Siedlungsdruck in Metropolregionen verstärkt.

Die Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) erwartet, dass sich bis 2060 die globale Ressourcennachfrage auf 167 Gigatonnen pro Jahr verdoppelt. Auf das Baugewerbe mit den Grundstoffen Sand, Kies und Kalkstein entfällt dabei gut die Hälfte. Die Natur wird die daraus entstehende Umweltbelastung nicht mehr auffangen können und zeigt, dass die Fortführung der Industrialisierung mit den bisherigen Methoden nicht mehr denkbar ist. Im Wissen um die Dringlichkeit wurden im Herbst 2021 auf dem Weltklimpagipfel in Glasgow (COP26) die Ziele des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 bestätigt.

Grüner Investitionsschub

Gemessen an mehr als 50 Nationen ermittelte das Analysehaus Oxford Economics im Auftrag der Weltbank bis 2040 einen jährlichen Investitionsbedarf in Höhe von etwa USD 4 Bio., um den grünen Wandel entlang den getroffenen Vereinbarungen bezüglich Emissionen umsetzen zu können. Im Vergleich zu den bestehenden Finanzierungsplänen besteht eine jährliche Finanzierungslücke von gut USD 800 Mrd. während der kommenden 19 Jahren, das entspricht rund 15 Bio.

Will man die ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsziele erreichen, so besteht ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf für das globale Strassennetz von mehr als USD 7 Bio. Die Planungslücke für das Stromnetz beträgt in etwa USD 4.4 (vgl. Kapitel Smart Transportation und Smart Grids).

Verteilung Finanzierungslücke globaler Infrastrukturen bis 2040

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VP Bank AG published this content on 02 March 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 02 March 2022 14:17:10 UTC.