Schweiz: Trotz Corona-Welle erfreulicher BIP-Zuwachs im vierten Quartal

In Anbetracht der Umstände ist der eidgenössische BIP-Zuwachs mehr als respektabel. Die Corona-Welle zum Jahresende belastete zwar die Wachstumsdynamik, doch ein Rückgang des Bruttoinlandsproduktes konnte mit Bravour verhindert werden. Das öffentliche Leben in der Schweiz war von Eindämmungsmassnahmen betroffen. Ausdruck dessen ist ein Wertschöpfungsrückgang um 2.9 % im Gastgewerbe. Der Handel insgesamt verbuchte dennoch einen positiven Zuwachs; getragen von einem starken Wachstum um 4 % im Detailhandel. Auch die Ausrüstungsinvestitionen legten mit 2.4 % erfreulich kräftig zu.

Die Schweizer Wirtschaft hat Nachholbedarf. Dies spricht grundsätzlich für eine anhaltende Erholung. Vor allem der Dienstleistungssektor, wiederum getrieben vom Freizeitsektor, kann sich auf höhere Umsätze freuen. Die ebenfalls heute Morgen veröffentlichten realen Einzelhandelsumsätze zeigen, dass Zuversicht durchaus angebracht ist. Die Einzelhandelsumsätze legten um 5.1 % gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Der private Konsum wird auch im ersten Quartal eine der zentralen Triebfedern des Wachstums sein.

Auch die Industrieproduktion sollte, sobald Materialien wieder in ausreichendem Masse fliessen, einige Gänge nach oben schalten. Allerdings gesellt sich nun mit dem Krieg in der Ukraine ein schwerwiegender Unsicherheitsfaktor hinzu. Unternehmen könnten aufgrund geopolitischer Risiken Investitionen zurückstellen. Auch die höheren Energiepreise könnten den privaten Konsum bremsen.

Bislang ist davon auszugehen, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine den Aufschwung dämpfen, jedoch nicht in Frage stellen. Die Gefahr bleibt inzwischen jedoch bestehen, dass es zu einem Stopp russischer Gaslieferungen kommt. In diesem Fall wären die wirtschaftlichen Risiken weitaus grösser.