Vor allem die Auftragseingänge von ausserhalb der Eurozone gehen deutlich um 13.2 % im Monatsvergleich zurück. Dahinter dürfte ein Einbruch der Auftragseingänge aus Russland stecken. Die am Vortag veröffentlichten Exporte zeigten bereits einen massiven Einbruch der Ausfuhren in die Russische Föderation.

Sorge bereitet aber auch, dass bei den Herstellern von Investitionsgütern der Auftragseingang um 8.3 % unter dem Vormonatsniveau lag. In Zeiten von hoher politischer Unsicherheit und einer angespannten wirtschaftlichen Situation macht sich Investitionszurückhaltung breit. Das ist keine gute Nachricht für die weitere wirtschaftliche Entwicklung.

Die Sommermonate werden für die deutsche Volkswirtschaft vermutlich zu einer Durststrecke werden. Die Belastungen sind gegenwärtig zu gross. Die Situation sollte auch nicht schöner beschrieben werden als sie ist: Eine Rezession wird immer wahrscheinlicher.

Das Paradoxe daran ist, dass der Nährboden für einen kräftigen Aufschwung eigentlich kaum besser sein könnte. Noch immer warten viele Aufträge auf Abarbeitung. Gleichzeitig möchte die öffentliche Hand in die Erneuerung der Energiewirtschaft investieren.

Auch die Unternehmen sind bereit für Digitalisierung und eine CO2-Reduktion Geld in die Hand zu nehmen. Doch es mangelt entweder an Material oder Personal. Der Krieg hat die Situation nochmals verschärft.

Jetzt kommt in der Unternehmerschaft Frust auf; Investitionen werden zurückgestellt. Es ist also durchaus möglich, dass die deutsche Volkswirtschaft mit vollen Auftragsbüchern und grundsätzlich vorhandener Investitionsbereitschaft in eine Rezession rutscht.

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