HANNOVER (dpa-AFX) - Nach dem Abbruch der Tarifgespräche in der Metall- und Elektroindustrie steigt der Druck in den Verhandlungen für die rund 120 000 VW -Beschäftigten. Am Dienstag (10.30 Uhr) beginnt die dritte Verhandlungsrunde zum VW-Haustarif. Thorsten Gröger, IG-Metall- Verhandlungsführer für das VW-Haustarifgebiet, erklärte: "So geht das nicht weiter. Wir hoffen, dass Volkswagen diese Chance nutzt, den Weg konstruktiver Verhandlungen beschreitet und den Beschäftigten endlich mit einem ordentlichen Angebot entgegenkommt." Zuvor hatte sich VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh ernüchtert geäußert: "Es ist wirklich enttäuschend, wie sich das Unternehmen verhält."

Gröger sagte, er erwarte kein Angebot, das die Beschäftigten selber finanzieren müssten oder das zum Abbau tariflich gesicherter Leistungen führe. In der Metall- und Elektroindustrie werde es ganztägige Warnstreiks geben: "Ich appelliere an die Arbeitgeber: geben Sie sich einen Ruck! Bewegen Sie sich, sonst werden Sie angeschoben."

Mitte Januar war die zweite Runde der Gespräche zum VW-Haustarif ergebnislos vertagt worden. Das bisherige Angebot des Managements sieht vor, die Entgelte ab Mai um 2 Prozent anzuheben, mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem solle es für Februar bis April 200 Euro Einmalzahlung geben. Die IG Metall hatte 6 Prozent mehr Geld gefordert, zudem eine Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung sowie eine Garantie für den Erhalt von Ausbildungsplätzen.

Der VW-Haustarif ist Deutschlands größter Firmentarif und läuft Ende Januar aus. Er gilt in den sechs westdeutschen VW-Werken Emden, Hannover, Wolfsburg, Salzgitter, Braunschweig und Kassel sowie bei der Finanztochter aus Braunschweig./tst/DP/stk