Nachrichten und Einschätzungen zum russischen Angriff und dem Krieg in der Ukraine:


Verizon erlässt die Gebühren für Telefonate in und aus der Ukraine 

Der US-Telekomkonzern Verizon Communications wird ab Freitag bis zum 10. März keine Gebühren für Anrufe in die und aus der Ukraine heraus erheben. Alle Anrufe aus dem Festnetz von Verizon und von Mobiltelefonen für Privat- und Geschäftskunden in die Ukraine werden kostenlos sein, so das Unternehmen. Anrufe innerhalb der Ukraine biete man ebenfalls kostenfrei an. Verizon-Kunden mit internationalen Minutenpaketen können in die Ukraine anrufen, ohne die ihnen gebuchten Minuten aufzubrauchen. Das Unternehmen erlässt seinen Kunden in der Ukraine auch die Roaming-Gebühren für Sprache und Text. "In diesen schwierigen Zeiten müssen die Kunden mit ihren Lieben in der Ukraine in Verbindung bleiben", sagte Manon Brouillette, Chief Executive der Verizon Consumer Group.


Scholz hält Stärkung der Nato-Ostflanke für sinnvoll 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat beim virtuellen Sondergipfel der Nato nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit die Notwendigkeit betont, "nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine die Ostflanke der Allianz zu stärken und damit dem Sicherheitsbedürfnis der Nato-Partner Rechnung zu tragen". Präsident Wladimir Putins durch nichts zu rechtfertigender Angriff auf die Ukraine treffe auf die scharfe Ablehnung aller Nato-Partner, erklärte Hebestreit. Damit stelle Russland die europäische Friedensordnung zur Disposition. Das Bündnis unterstütze "geschlossen die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine".


Europarat suspendiert Russland wegen Ukraine-Angriffs 

Der Europarat hat Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine suspendiert. Wie der Europarat am Freitag mitteilte, wird die Teilnahme russischer Diplomaten und Delegierter an den wichtigsten Gremien der europäischen Organisation wegen des "bewaffneten Angriffs" auf die Ukraine "mit sofortiger Wirkung" ausgesetzt. Diese Entscheidung betrifft demnach aber nicht den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, damit dieser weiterhin von russischen Staatsbürgern angerufen werden kann.


Polen bereitet Sperrung seines Luftraums für russische Maschinen vor 

Polen bereitet die Sperrung seines Luftraums für russische Fluggesellschaften vor. Regierungschef Mateusz Morawiecki ordnete dies am Freitag an, wie er im Onlinedienst Facebook mitteilte. Polen folgt damit dem Beispiel Großbritanniens, das bereits am Donnerstag seinen Luftraum für die russische Airline Aeroflot gesperrt hatte. Auch Moldawien verbannte russische Maschinen am Donnerstag aus seinem Luftraum.


Nestlé setzt Produktion in seinen Werken in der Ukraine aus 

Der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé hat die Arbeit in seinen Werken in der Ukraine wegen des russischen Angriffs vorläufig gestoppt. Die Sicherheit und der Schutz der Beschäftigten sei "Priorität Nummer eins", teilte Nestlé am Freitag mit. Daher seien alle Fabriken und Lager im Land vorübergehend geschlossen. Der Konzern riet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zuhause zu bleiben und den Anweisungen der örtlichen Behörden zu folgen. Für Nestlé arbeiten in der Ukraine rund 5.000 Menschen in drei Werken. Sie stellen vor allem Fertiggerichte und Süßigkeiten her.


Manchester United beendet Zusammenarbeit mit Aeroflot 

Der englische Erstligist Manchester United hat wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine seine Zusammenarbeit mit der russischen Airline Aeroflot beendet. Die Fluggesellschaft war seit 2013 "offizielles Beförderungsunternehmen" des Clubs; der Vertrag lief bis 2023. Dieser Vertrag sei nun "im Lichte der Ereignisse in der Ukraine" aufgelöst, teilte ManU am Freitag mit.


Putin ruft ukrainische Armee zur Machtübernahme in Kiew auf 

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Armee aufgefordert, die Macht in Kiew zu übernehmen und Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein Umfeld zu stürzen. "Nehmt die Macht in Eure Hände. Mir scheint, Verhandlungen zwischen Euch und uns wären einfacher", sagte Putin am Freitag in einer an die ukrainischen Streitkräfte gerichteten Rede, die im russischen Fernsehen übertragen wurde. Die Mitglieder der ukrainischen Regierung bezeichnete Putin als "Bande von Drogenabhängigen und Neonazis" und "Terroristen".


Baerbock: Sanktionspaket wird Russland ruinieren 

Die Finanz- und Wirtschaftssanktion gegen Russland werden das Land nach Ansicht von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ruinieren. Die Europäische Union könne nicht akzeptieren, dass Russland die Ukraine angegriffen habe. Baerbock sagte, dass man sich zunächst gegen einen Ausschluss Russlands vom Swift-Zahlungssystem entschieden habe, da man bislang eine befürchtete unerwünschte Breitenwirkung des Schrittes noch nicht ausschließen könne. Daher wolle man zunächst gezielt vorgehen.


Schellenberg bestätigt geplante Sanktionen gegen Putin, Lawrow 

Der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg hat bestätigt, dass die Europäische Union Vermögen des russischen Präsidenten Wladimir Putins und des russischen Außenministers Sergej Lawrow einfrieren will. Damit zeige die EU, "dass wir es ernst meinen", sagte Schallenberg vor Beginn des Treffens der EU-Außenminister. "Das ist gegenüber einer Atommacht, einem Land, das einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat hat, in der Geschichte ein einmaliger Schritt", so Schallenberg. Dies zeige die Geschlossenheit der EU. "Denn dass hier ein Staat glaubt, mit Panzern einen souveränen Nachbarstaat überfallen zu müssen, das ist schlicht inakzeptabel."


Russland zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit 

Russland ist nach Angaben des Kreml zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit. Präsident Wladimir Putin sei bereit, eine Delegation zu Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu entsenden, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut russischen Nachrichtenagenturen. Der Abordnung sollen demnach Vertreter des Verteidigungs- und Außenministeriums sowie der Präsidialverwaltung angehören. Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands.


EU will Putin und Lawrow mit Sanktionen belegen 

Die Europäische Union plant, den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow mit Sanktionen zu belegen, sagte ein hochrangiger EU-Beamter, während die Union ein zweites Paket von Sanktionen gegen Russland wegen der Ukraine vorbereitet. Die EU wird am Freitag formell Sanktionen verabschieden, die 70 Prozent des russischen Bankensystems von den internationalen Finanzmärkten abschneiden und die Höhe der Gelder, die russische Eliten in der EU halten können, begrenzen werden.


Weber kritisiert EU-Sanktionen als unzureichend 

Der Vorsitzende der Christdemokraten im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), hat die EU-Sanktionen gegen Russland als unzureichend kritisiert. "Es ist schwer nachvollziehbar, warum Russland nicht vom Swift-System gekappt wird. Dies muss umgehend in einem nächsten Schritt folgen und würde Putin wirklich wehtun", sagte Weber der Funke-Mediengruppe. Angesichts der elementaren Völkerrechtsverletzungen und tiefgreifender Folgen für die europäische Sicherheit müsse die EU auch bereit sein, "negative Folgen zumindest vorrübergehend in Kauf zu nehmen". Die EU müsse "zügig eine breit angelegt Strategie entwickeln, wie die Sicherheit und Souveränität Europas gewährleistet werden kann: politisch, militärisch, wirtschaftlich, natürlich auch was die Energie betrifft", forderte Weber.


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February 25, 2022 12:59 ET (17:59 GMT)