Unicredit-Volkswirt Erik Nielsen rechnet damit, dass die Renditeabstände (Spreads) zwischen italienischen und deutschen Staatsanleihen auf absehbare Zeit unverändert (aktuell: rund 140 Basispunkte) bleiben werden. Gestützt sieht er diese Erwartung durch das voraussichtlich stärkere Wirtschaftswachstum Italiens im laufenden Jahr (an dem die Mittel aus dem Programm Next Generation EU einen Anteil haben), während Deutschlands Wachstum von der Schuldenbremse gehemmt werde. "Außerdem haben die italienischen Privathaushalte reichlich Spielraum, ihre Bond-Käufe zu erhöhen", schreibt Nielsen in einem Kommentar. Schließlich werde die Europäische Zentralbank ihre Zinsen 2024 voraussichtlich drei Mal senken.

Die Spreads-Einengung der vergangenen Monate führt Nielsen ebenfalls auf das höhere Wachstum Italiens zurück, zugleich aber auch auf die Tatsache, dass Italien sein Defizit 2023 auf 7,2 (2022: 8,6) Prozent gesenkt habe, Deutschland seines aber auf 2,9 (2,5) Prozent erhöht. Darüber hinaus habe der Sonderstatus deutscher Bundesanleihen die Bund-Renditen sinken lassen.

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March 11, 2024 09:53 ET (13:53 GMT)