FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit kleinen Aufschlägen in den Handel am Mittwoch gestartet. Der DAX hat bei 16.284 ein neues Rekordhoch markiert. Fundamental stützend wirkt die anhaltende Euro-Schwäche, die Gemeinschaftswährung ist kurzzeitig unter die Marke von 1,13 Dollar gefallen. Kursschwächen werden schnell zum Kauf genutzt, was bislang eine schärfere Korrektur an den Börsen verhindert.

Der DAX gewinnt aktuell 0,2 Prozent auf 16.278 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 4.407 Punkte nach oben.


   EU-Verbraucherpreise im Blick 

Im Blick steht die Bekanntgabe der Verbraucherpreise für Oktober aus der Eurozone. Erwartet wird ein Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Abweichungen könnten neue Diskussionen um die Zinserwartungen auslösen. Die jährliche Inflation in Großbritannien hat sich im Oktober derweil beschleunigt und den höchsten Stand seit Dezember 2011 erreicht. Am Devisenmarkt hat das Pfund kurzfristig mit Aufschlägen auf die Daten reagiert.

Die wieder zunehmende Zinsspekulation dürfte die Börsen nicht belasten, so Deutsche-Bank-Stratege Ulrich Stephan. Er verweist darauf, dass US-Aktien bei Inflationsraten über 6 Prozent in den vergangenen 100 Jahren mit einem durchschnittlichen KGV von 13 gehandelt worden seien - aktuell liege es bei 22. "Ich halte die heutige Situation aber kaum für vergleichbar", so der Stratege. Die US-Notenbank werde trotz der hohen Inflation noch eine Zeitlang am historisch niedrigen Leitzinsniveau festhalten, und zum anderen sorge die Fiskalpolitik für kräftige Wachstumsimpulse.

"Das Ziel für die Eigenkapitalrendite ist hoch", so ein Marktteilnehmer mit Blick darauf, dass Talanx (+0,3%) im Jahr 2025 die Marke von 10 Prozent in der Erstversicherung knacken will. "Für einen Versicherer ist das viel", so der Teilnehmer. Die Frage sei allerdings, ob der Markt solche Langfristaussagen in steigende Kurse umsetze. Die für dieses Jahr geplante Dividendenerhöhung auf 1,60 Euro bewege sich lediglich im Rahmen der Schätzungen.

"Die hohen Vorräte sprechen für die Umsatzentwicklung im vierten Quartal und damit auch für die Aktie", sagt Heino Ruland von Ruland Research zu Auto1. "Die Preise für Gebrauchtwagen sind hoch, und im vierten Quartal sollte das Unternehmen davon stark profitieren, da es zum Quartalsbeginn bereits über hohe Vorräte verfügt hat", sagt er. Im dritten Quartal erzielte Auto1 einen Rekordeinkauf von über 160.000 Autos. Die Titel gewinnen 6,1 Prozent.


   Mittelfristziele von Siemens Healthineers kommen gut an 

Positiv für den Aktienkurs bewertet ein Marktteilnehmer die neuen Mittelfrist-Ziele von Siemens Healthineers (+5,3%). Angestrebt werden mittelfristig ein vergleichbares Umsatzplus von jährlich 6 bis 8 Prozent sowie jeweils 12 bis 15 Prozent mehr bereinigter Gewinn je Aktie, wie der Medizintechnik-Konzern mitteilte. Bisher waren es mehr als 5 Prozent beim Umsatz und etwa 10 Prozent beim Gewinn je Aktie gewesen. Das Ziel für die Synergien aus der Übernahme von Varian wurde außerdem auf mehr als 350 Millionen von mindestens 300 Millionen Euro erhöht.


=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut       +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.407,15      +0,1%          5,66          +24,1% 
Stoxx-50                3.803,95      +0,1%          3,79          +22,4% 
DAX                    16.277,51      +0,2%         29,65          +18,7% 
MDAX                   36.293,24      +0,3%         92,91          +17,9% 
TecDAX                  3.949,26      +0,7%         27,79          +22,9% 
SDAX                   17.311,81      +0,1%         12,61          +17,3% 
FTSE                    7.321,24      -0,1%         -5,73          +13,4% 
CAC                     7.159,39      +0,1%          6,79          +29,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut         +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,26                    -0,01           +0,32 
US-Zehnjahresrendite        1,62                    -0,01           +0,71 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mi, 8:09 Uhr  Di., 18:25 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1320      -0,0%        1,1301          1,1324    -7,3% 
EUR/JPY                   129,97      -0,0%        129,84          129,80    +3,1% 
EUR/CHF                   1,0536      +0,1%        1,0528          1,0539    -2,5% 
EUR/GBP                   0,8417      -0,2%        0,8401          0,8435    -5,8% 
USD/JPY                   114,81      -0,0%        114,85          114,62   +11,2% 
GBP/USD                   1,3450      +0,2%        1,3426          1,3425    -1,6% 
USD/CNH (Offshore)        6,3813      -0,1%        6,3884          6,3936    -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                59.589,76      -1,7%     59.470,51       60.398,51  +105,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %         +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  80,45      80,76         -0,4%           -0,31   +68,7% 
Brent/ICE                  81,94      82,43         -0,6%           -0,49   +61,9% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %         +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.859,39   1.850,99         +0,5%           +8,40    -2,0% 
Silber (Spot)              25,12      24,83         +1,2%           +0,29    -4,8% 
Platin (Spot)           1.074,35   1.065,65         +0,8%           +8,70    +0,4% 
Kupfer-Future               4,33       4,35         -0,4%           -0,02   +22,9% 
=== 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 17, 2021 04:02 ET (09:02 GMT)