Symrise: Weiter Unklarheit über Grund für Kartelluntersuchung
Am 10. Mai 2023 um 14:53 Uhr
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HOLZMINDEN (dpa-AFX) - Der Hersteller von Duftstoffen und Aromen Symrise sieht sich weiter im Unklaren über die Hintergründe der seit Anfang März bekannten Kartelluntersuchungen. "Bis zum heutigen Tage haben die ermittelnden Behörden nicht dargelegt, was Symrise vorgeworfen wird", sagte Unternehmenschef Horst Bertram am Mittwoch auf der Jahreshauptversammlung der Niedersachsen. "Uns gegenüber wurden lediglich vage und allgemeine Andeutungen gemacht." Betroffen seien auch die Konkurrenten Givaudan und Firmenich in der Schweiz sowie IFF in den USA.
Die Untersuchungen hatten die Branche im Frühjahr aufgeschreckt. Der Dax-Konzern hatte damals bestätigte, von der Europäischen Kommission im Zusammenhang mit Untersuchungen zu möglichen Preisabsprachen kontaktiert worden zu sein. Bertram hatte anschließend betont: "Preisabsprachen: Wir sehen uns da nicht betroffen. Wir denken heute, wir haben nichts zu verbergen."
Wie der Symrise-Chef an diesem Mittwoch weiter sagte, habe das Unternehmen nun mit Unterstützung spezialisierter Anwälte eigene Untersuchungen begonnen. "Bisher ohne Auffälligkeiten. Wir werden uns daher in angemessener Art und Weise gegen die erhobenen Anschuldigungen verteidigen."/mis/mne/zb
Symrise AG ist einer der weltweiten Marktführer in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Parfums, Aromen und funktionellen Inhaltsstoffen. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Ernährungszutaten (63%): für die Herstellung von Lebensmitteln (Getränke, Süßigkeiten, Schokolade, Getreide, Milchprodukte, Snacks, Soßen, Instantnudeln usw.) und für die Herstellung von Tier- und Fischfutter ;
- Duftstoffe und Aromen (37%): Duftstoffe, Menthol, Inhaltsstoffe und Aromachemikalien für Körperpflegeprodukte, Zahnpflegeprodukte, Reinigungsmittel, Kosmetika etc.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (8,1%), Europa / Afrika / Mittlerer Osten (31,6%), USA (24,4%), Nordamerika (2,1%), Asien / Pazifik (20,7%) und Lateinamerika (13,1%).