Zürich (awp) - Die Swiss Life-Aktien starten am Donnerstag mit deutlichen Abschlägen in den Handelstag. Der Lebensversicherer hat mit seinen Jahreszahlen die Erwartungen beim Gewinn und der Dividende zwar erfüllt. Enttäuscht wird aber vor allem Fee-Ergebnis zur Kenntnis genommen, wo sich die Experten mehr erhofft hatten. Die klar negative Kursreaktion wird auch auf Gewinnmitnahmen nach einem zuletzt guten Lauf der Aktie zurückgeführt.

Die Swiss Life-Aktien notieren gegen 9.40 Uhr 5,0 Prozent im Minus auf 632,60 Franken. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert gleichzeitig um 0,2 Prozent tiefer. Im bisherigen Jahresverlauf hatten die Titel des Lebensversicherers noch rund 14 Prozent zugelegt, womit sie zu den klar stärkeren SMI-Titel gehörten.

Das Jahr 2023 sei sicher kein grossartiges Jahr für Swiss Life gewesen, kommentiert Simon Fössmeier von der Bank Vontobel. Unter den Erwartungen ausgefallen sei insbesondere das Fee-Geschäft: Während sich die Erträge aus Finanzberatungen, der Vermögensverwaltung und dem Verkauf anlagegebundener Vorsorgeprodukte etwa im Rahmen der Erwartungen entwickelten, lag das Fee-Ergebnis rund 12 Prozent unter den Prognosen.

Insgesamt sei das Unternehmen aber weiterhin auf Kurs für die Erreichung der strategischen Ziele 2024, auch wenn das Fee-Geschäft am unteren Ende der angestrebten Bandbreite erwartet wird, so der Vontobel-Experte. Gleichzeitig bleibe zudem die Cash-Generierung stark. Der Cash-Transfer zur Holding liege leicht über den Erwartungen und auch die SST-Quote mit 210 Prozent falle ebenfalls höher aus als erwartet, betont er.

ZKB-Analyst Georg Marti spricht in seinem Kommentar von einem "gemischten Kennzahlenset" mit einem Fee-Ergebnis und einem Asset Management unter den Erwartungen. Das Versicherungsgeschäft zeige allerdings eine Entwicklung, die "in Ordnung" sei. So resultiere vor allem aus dem Schweizer Geschäft ein guter Gewinnbeitrag. Die Dividendenausschüttung sieht er derweil im Rahmen der Erwartungen.

UBS-Experte Nasib Ahmed verweist in einer ersten Einschätzung darauf hin, dass insbesondere die nicht-wiederkehrenden Fee-Erträge sehr deutlich unter den Erwartungen ausgefallen seien. Die Ziele des Versicherungskonzerns im Fee-Geschäft seien nun von einer Verbesserung des Immobilienumfelds in Frankreich und Deutschland abhängig. Bezüglich der negativen Kursreaktion auf das Zahlensetz verweist aber auch der Experte der Grossbank auf die jüngste starke Entwicklung der Swiss Life-Aktie.

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