GARCHING (dpa-AFX) - Süss Microtec ist eine Last los: Mit dem Verkauf seiner schwächelnden Sparte rund um Mikrolinsen und -optikprodukte will der Chipausrüster profitabler werden. Dafür passte der Vorstand zeitgleich zur Ankündigung der Veräußerung seiner schweizerischen Tochtergesellschaft Süss MicroOptics erneut seine Prognose für die Gewinnmarge an. Vor genau zwei Wochen hatte das Management sich erst niedrigere Ziele für 2023 gesetzt. An der Börse sorgten die Neuigkeiten am Mittwoch daher für Freude unter den Aktionären. Die Süss-Microtec-Aktie legte im Handel am Nachmittag um rund 16,5 Prozent zu.

Mit dem Schub ist der jüngste Kurseinbruch von Ende Oktober noch immer nicht kompensiert. Vor zwei Wochen hatte der Vorstand rund um Konzernchef Burkhardt Frick ein weiteres Mal seine Ziele nach unten korrigiert, nachdem abermals schwache Geschäfte die Jahrespläne durchkreuzt hatten. Seit dem Jahreswechsel kostet eine Aktie allerdings bereits rund ein Drittel mehr. Bei einem Anlagehorizont von zwei Jahren können Anleger sich über ein Plus von rund 60 Prozent freuen. Ein Händler wertete den geplanten Verkauf positiv, da das Geschäft zuletzt belastend gewesen sei.

Wie das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Garching bei München weiter mitteilte, soll die Sparte an die chinesische Focuslight Technologies veräußert und rückwirkend zum 30. September als nicht fortgeführte Aktivität ausgegliedert werden.

Ohne MicroOptics solle der Umsatz 2023 nunmehr bei 280 bis 320 Millionen Euro liegen. Zuletzt hatte der Vorstand inklusive der Sparte noch 300 bis 340 Millionen Euro auf dem Zettel nach gut 299 Millionen im Jahr zuvor. Vom Erlös sollen in diesem Jahr 7 bis 11 Prozent als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) hängen bleiben. Erst Ende Oktober hatte das Management das Margenziel auf 4 bis 8 Prozent gekappt.

Beim anstehenden Verkauf beläuft sich den Angaben zufolge das Transaktionsvolumen auf 75,5 Millionen Euro, es beinhalte alle Anteile an der Tochter sowie die Ablösung von Finanzschulden. Mit dem Abschluss des Geschäfts rechnet der Vorstand im ersten Quartal des neuen Jahres - er soll einen positiven Sondereffekt vor Steuern von 40 bis 45 Millionen Euro leisten./ngu/tav/he