Klage gegen internationale Kleiderketten wegen Uiguren
Am 09. April 2021 um 15:09 Uhr
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PARIS (AFP)--Vier internationale Kleiderketten um bekannte Namen wie Zara sind in Frankreich verklagt worden, weil sie von der Ausbeutung der Uiguren in China profitieren sollen. Die Antikorruptions-Organisation Sherpa und zwei andere NGOs erklärten am Freitag in Paris, die Textilunternehmen machten sich "zu Komplizen schwerer Verbrechen" gegen die muslimische Minderheit in China.
Die Klage richtet sich unter anderem gegen den Inditex-Konzern mit der Kette Zara, Uniqlo, SMCP und den Schuhhersteller Skechers. Die NGOs berufen sich auf eine australische Studie von 2020, nach der in der Produktionskette der Textilunternehmen unter anderem uigurische Zwangsarbeiter in der chinesischen Provinz Xinjiang eingesetzt werden. Die Provinz steht für rund ein Fünftel der weltweiten Baumwollproduktion.
Menschenrechtsorganisationen zufolge sind in Xinjiang mindestens eine Million Uiguren und andere Muslime in hunderten Haftlagern eingesperrt. Peking spricht von Ausbildungs- und Arbeitsprogrammen, die Extremismus in der Regionen bekämpfen sollen.
SMCP S.A. ist auf das Design und die Vermarktung von Luxusbekleidung und Accessoires für Damen und Herren spezialisiert. Die Produkte werden unter den Marken Sandro (48,3% des Nettoumsatzes), Maje (38,7%), Claudie Pierlot und Fursac (13%) verkauft. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten: - Umsatz in eigenen Geschäften (30,8%); - Verkäufe in Kaufhausecken (29,8%); - Online-Verkäufe (16,6%); - Verkäufe in Outlet-Stores (12,2%); - Verkäufe an lokale Partner (8,3%); - Verkauf an angeschlossene Geschäfte (2,3%). Die Produkte werden von Subunternehmern hergestellt. Ende 2022 wurden die Produkte über ein Netz von 1.683 Geschäften weltweit (davon 1.280 unternehmenseigene Geschäfte) und über das Internet vertrieben. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (34,3%), Europa/Naher Osten/Afrika (31,3%), Asien/Pazifik (19,2%) und Amerika (15,2%).