Die aktuellen Bestandskorrekturen bei den Chipherstellern und deren Kunden machen es für den Waferproduzenten Siltronic schwierig, eine konkrete und belastbare Prognose für das laufende Jahr abzugeben. Für das erste Halbjahr haben bereits mehrere Kunden Siltronic um Verschiebung der Liefermengen gebeten. Für Siltronic sind sowohl die Dauer der Bestandskorrekturen als auch die Folgen auf die eigene Absatzmenge schwer abschätzbar. Die Lagerbestände im Speicher-Geschäft seien zurzeit das größte Fragezeichen, sagte Konzernchef Christoph von Plotho in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Denn die Ausgangslage im Speicher-Geschäft habe sich grundlegend geändert. Vor Jahren seien Speicherchips noch ein preissensitives Produkt gewesen sein, über die die Nachfrage gesteuert werden konnte - beispielsweise über Preissenkungen bei Smartphones mit höherer Speicherkapazität. Das funktioniere heutzutage nicht mehr, da Endprodukte mit reichlich Speicherkapazität ausgestattet seien, führte der CEO aus. Er schätzt, dass die derzeitigen Bestandskorrekturen zwei, vielleicht auch drei, aber nicht länger als drei Quartale dauern werden.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/brb/jhe

(END) Dow Jones Newswires

March 09, 2023 05:24 ET (10:24 GMT)