New York/München (Reuters) - Die Abspaltung des Medizintechnik-Geschäfts hat sich für die Aktionäre des US-Konglomerats General Electric (GE) ausgezahlt.

Die Aktien von GE HealthCare stiegen am Mittwoch an der Technologiebörse Nasdaq gegenüber dem rechnerischen Ausgabekurs um 4,6 Prozent auf 58,57 Dollar. Aber auch GE-Aktien legten zu, um 1,6 Prozent. Im vergangenen Jahr hatten sie elf Prozent verloren. Der Mischkonzern ist damit an der Börse gut 72 Milliarden Dollar wert. GE behält 19,9 Prozent der Aktien an GE HealthCare, einem Hersteller von Röntgen- und Ultraschall-Geräten, Diagnose- und Patientenüberwachungs-Systemen mit 51.000 Mitarbeitern.

Anfang 2024 will GE auch die Energietechnik - von Kohlekraftwerken bis zu Windrädern - ausgliedern und als GE Vernova eigenständig an die Börse bringen. GE wird sich dann als GE Aerospace auf die Herstellung von Flugzeugtriebwerken und Flugzeugen konzentrieren. Vorstandschef Larry Culp, der auch den Verwaltungsrat von GE HealthCatre führen soll, will mit der im November 2021 angekündigten Aufspaltung, um die Schuldenlast zu reduzieren und der Aktie wieder auf die Sprünge zu verhelfen.

Die Medizintechnik war in den vergangenen Jahren angesichts einer starken Nachfrage nach seinen Geräten und steigenden Preisen das Aushängeschild von GE. Angesichts einer alternden Gesellschaft dürften die Marktsegmente, in denen GE Healthcare aktiv ist, in den nächsten drei Jahren auf rund 102 (2021: 84) Milliarden Dollar wachsen. GE HealthCare erwartet mittelfristig jährliche Zuwächse von rund fünf Prozent. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 18 Milliarden Dollar. Das Unternehmen zieht von Mittwoch an in den S&P-500-Index der 500 wichtigsten US-Unternehmen ein.

Die Aufspaltung von GE ähnelt den Schritten, die der Münchner Erzrivale Siemens in den vergangenen Jahren gegangen war. Siemens hatte ebenfalls die Medizintechnik-Sparte als Siemens Healthineers an die Börse gebracht, daran aber mehr als 75 Prozent behalten. Die Energietechnik wurde als Siemens Energy abgespalten, der Konzern hält daran nur noch 35 Prozent und will die Beteiligung weiter abbauen.

(Bericht von Lance Tupper, Kannaki Deka, Leroy Leo und Alexander Hübner, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)