MADRID (dpa-AFX) - Der Industriekonzern Siemens prüft einem Pressebericht zufolge den Kauf des spanischen Windkraftanlagenbauers Gamesa. Die Münchner hätten Gespräche mit dem spanischen Energiekonzern Iberdrola geführt, der knapp ein Fünftel an Gamesa hält, berichtete die spanische Online-Tageszeitung "El Confidencial" am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Personen. Ziel von Siemens sei, das eigene Geschäft mit Erneuerbaren Energien mit dem des Nordex- und Vestas-Rivalen zusammenzulegen. Ein Siemens-Sprecher wollte den Bericht auf Nachfrage nicht kommentieren.

Gamesa hat derzeit einen Börsenwert von rund 4 Milliarden Euro. Das Unternehmen rechnete zuletzt für das abgelaufene Jahr mit einem Umsatz von 3,4 Milliarden Euro und einer operativen Marge (Ebit) von mindestens 8 Prozent. Siemens hat in seiner Sparte mit Erneuerbaren im Geschäftsjahr 2014/15 (Ende September) zuletzt knapp 5,7 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Dabei erreichte Siemens die operative Zielmarge (Ebita) von 5 bis 8 Prozent in dem Geschäft wie auch im ersten Geschäftsquartal des laufenden Jahres nicht.

Nach Ansicht von Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel würden die beiden Unternehmen gut zusammenpassen. Zudem entstünde der weltweite Windkraftbranchenführer. Insbesondere bei Windkraftanlagen an Land ("Onshore") würde ein Zukauf Siemens beim Marktanteil nach vorne bringen, schrieb der Experte./men/stw/stb